Zade Rosenthal
Cowboys und Aliens, Lollipop Monster, Westwind, What a Man
23.08.2011

Cowboys & Aliens (USA 2011)
Insektenhafte Aliens mit schleimigem Innenleben kommen im Jahr 1873 aus dem Weltall in den Wilden Westen nach Arizona, um Gold zu stehlen und die Cowboys mit ihren Frauen und Kindern für Forschungszwecke zu kidnappen. Doch die Außerirdischen haben ihre Rechnung ohne den Fremden ohne Namen und Gedächtnis gemacht. Die Cowboys verbünden sich mit den Indianern, um das Raumschiff der Aliens aus der Wüste von Arizona in den Orbit zu katapultieren. Die völlig ironiefreie Inszenierung mag den Film für ein junges Publikum etwas altbacken und wenig originell erscheinen lassen. Liebhaber beider Genres, des Western wie des Science-Fiction-Films, werden jedoch soliden High-End-Trash erkennen, der sich ausnahmsweise mal nicht selbst auf den Arm nimmt, sondern die Grenzen des Genrekinos mit Bedacht erweitert.
R: Joan Favreau. B: Roberto Orci, Alex Kurtzman, Damon Lindelof, Mark Fergus. Mit: Olivia Wilde, Harrison Ford, Daniel Craig, Sam Rockwell, Clancy Brown, Paul Dano, Keith Carradine. L: 120Min. FSK: ab 12, ff.

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Lollipop Monster (D 2011)
Zwei junge Mädchen stehen im Mittelpunkt des Debütfilms der zeichnerin Ziska Riemann. Während Ari sich wahllos auf sexuelle Abenteuer einlässt, zieht sich Oona in sich selbst zurück, ritzt sich die Arme, um sich überhaupt noch zu spüren, und verliert schließlich gänzlich den Lebensmut. Kontrastiert werden die psychischen Abgründe mit der bunten Welt, die sich die Mädchen schaffen. Die Künstlerboheme steht der spießigen Kleinfamilie gegenüber, Sex und Gewalt wechseln sich ab mit kühler Distanziertheit. Selbst wenn der Film leicht überladen wirkt, regt er doch dazu an, sich jenseits von Didaktik und Moral mit den Problemen Heranwachsender auseinanderzusetzen.
R: Ziska Riemann. B: Ziska Riemann, Luci Van Org. Mit: Jella Haase, Sarah Horváth, Nicolette Krebitz, Thomas Wodianka, Sandra Borgmann, Rainer Sellien. L: 96 Min. FSK: ab 16, ff.

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Westwind (D/H 2011)
Die Coming-of-Age-Story erzählt von den Ostberliner Zwillingen und Rudersportlerinnen Doreen und Isabel, deren symbiotische Beziehung während eines Sommeraufenthalts im Jahr 1988 in harte Bedrängnis gerät. Anlass sind zwei junge Hamburger, die die beiden bei der Anreise zum Rudertraining am Balaton erst mit ihrem Käfer auf der Landstraße auflesen und dann mit Hartnäckigkeit und schnöseliger Aufspielerei umwerben. Es ist das erste Mal in ihren jungen Leben, dass die Schwesterherzen nicht mehr im Gleichklang schwingen. In Robert Thalheims dritten Film geht es um den Verlust unverbrüchlich geglaubter Nähe und Sicherheit – doch der Film überzeugt mit einer gefälligen Inszenierung nicht wirklich. 
R: Robert Thalheim. B: Ilja Haller, Susann Schimk. Mit: Franz Dinda, Hans-Uwe Bauer, Friederike Becht, Volker Bruch, Luse Heyer, Hannes Wegener. L: 90 Min. FSK: ab 6, ff.

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What a Man (D/USA 2011)
Mattias Schweighöfer verkörpert den braven, an Flugangst leidenden Grundschullehrer Alex, dessen Freundin Carolin (Mavie Hörbiger) ihn mit dem Macho von nebenan betrügt. Der Warmduscher Alex sucht Zuflucht und Rat bei seinem türkischstämmigen Kumpel Okke (Elyas M’Barek), der ihn in einem Crashkurs zur Verwandlung in einen »richtigen Mann«, das heißt einen »Stier-Mann«, verhelfen soll. Der erste Film des Schauspielers Schweighöfer als Regisseur verirrt sich leider allzu oft ins Zotige und Berechenbare – er gewinnt aber, wenn Alex seine – platonische – Freundin Nele (Sibel Kekilli) wiedertrifft und lieben lernt.

R: Matthias Schweighöfer. B: Doron Wisotzky, Matthi

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