Nico
Darling Berlin / UCM.ONE
Powerpflegerin und Kinokinder
09.05.2022

Nico (Deutschland 2021)

Die junge Altenpflegerin Nico (Sara Fazillat) wird unvermittelt Opfer einer rassistisch motivierten Gewalttat. Der Angriff hat Folgen, sie leidet unter Flashbacks, und als Folge dessen zieht sie sich immer mehr zurück. Ihre Freundin Rosa kann nicht mehr zu ihr durchdringen, und auch Nicos Patienten bemerken, dass sich die junge Frau verändert hat. Als Nico ganz am Boden ist, beschließt sie an einem Karatekurs teilzunehmen. Regisseurin Eline Gehring, die an der Berliner Filmhochschule dffb studierte, gelang mit "Nico" ein furioses Debüt mit einer beeindruckenden Hauptdarstellerin.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© UCM.ONE

Regie: Eline Gehring. Buch: Sara Fazilat, Franca Fabritz, Eline Gehring. Mit: Sara Fazilat, Sara Klimoska, Javeh Asefdjah, Andreas Marquardt. Länge: 79 Min. FSK: 12, ffr. FBW: ohne Angabe.

Das Licht, aus dem die Träume sind (Indien/Frankreich 2021)

Eine Kinder-Kino-Geschichte. Der achtjährige Samy (Bhavin Rabari) wird von seinem eigentlich sehr strengen Vater ins Kino mitgenommen – und hegt, ergriffen von der Magie der Leinwandgeschichten, den Traum, selbst Filmemacher zu werden. In einem Nachbardorf bastelt er sich nach und nach ein Kino zusammen, inklusive Livevertonung und schönem alten 35-mm-Projektor. Der indischstämmige Filmemacher Pan Nalin ("Samsara") verarbeitet in seinem neuesten Film seine eigene Kinosozialisation, gedreht wurde in seiner Heimatregion in der Provinz Gujarat. Ihm gelang, episodisch erzählt und farbenfroh in Szene gesetzt, eine Hommage an das (analoge) Kinomachen.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© Neue Visionen Filmverleih

Regie und Buch: Pan Nalin. Mit: Bavan Rabari, Bhavesh Shrimali, Richa Meena, Dipen Raval. Länge: 110 Min. FSK: 12, ffr. FBW: ohne Angabe.

Blutsauger (Deutschland 2021)

1928. Der aus der Sowjetunion geflohene Fabrikarbeiter Ljowuschka (Alexandre Koberidze) kommt in einem deutschen Seebad an und lernt die Großindustriellentochter Octavia (Lilith Stangenberg) kennen, die ihm einen Film finanzieren will. In der Sowjetunion sollte Ljowuschka in einem Film von Sergej Eisenstein Trotzki spielen, aber der fiel gerade in Ungnade. Und da Octavia sich von Menschenblut ernährt, soll es ein Vampirfilm werden. Mit bösem Witz und feiner Ironie übt Julian Radlmaier in seiner »marxistischen Vampirkomödie« zugleich Kritik an Kapitalismus und salonlinkem Besserwissertum. Ein eigenwillig-cinephiles Vergnügen.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© Grandfilm

Regie und Buch: Julian Radlmeier. Mit: Alexandre Koberidze, Lilith Stangenberg, Alexander Herbst, Corinna Harfouch. Länge: 125 Min. FSK: 12, ffr. FBW: ohne Angabe.

We Are All Detroit (Deutschland 2021)

Ausgehend von der Schließung des Opelwerks in Bochum 2014 hat sich das Dokumentarfilmduo Michel Loeken und Ulrike Franken in einer Langzeitstudie auf die Suche nach Parallelen zwischen Detroit und der Stadt im Ruhrgebiet begeben. Was passiert, wenn so gigantische Standorte schließen, die das Selbstverständnis einer ganzen Region geprägt haben? Wenn die Existenzgrundlage der Menschen wegbricht und nur Wunden in der Landschaft bleiben? Welche Strategien der Umnutzung gibt es, und wie nachhaltig sind diese? Loeken und Franken gelang ein vielschichtiges Porträt mit vielen Interviews zweier Städte im Wandel.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© Real Fiction Filmverleih

Regie und Buch: Ulrike Franken, Michael Loeken. Mit: Armin Laschet u.a. Länge: 119 Min. FSK: ohne Altersbeschränkung. FBW: besonders wertvoll.

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