Falling
Falling
2020 PROKINO Filmverleih GmbH
Demenz-Drama, Rennpferd, Stasi-Verbrechen
12.08.2021

Falling (Kanada/Großbritannien/USA 2020)

Eine Woche im Leben einer Familie, deren Mitglieder ganz unterschiedlich auf das erratische und aggressive Verhalten eines dementen Familienpatriarchen reagieren. Der Film kreist um das schwierige Verhältnis von Eltern und Kindern, Vätern und Söhnen, um Alter, Erinnerung und Vergebung, und generell um die Zerbrechlichkeit der menschlichen Existenz. Lance Henriksen als Patriarch Willis treibt mit fast rückhaltloser Abscheulichkeit auf den Moment zu, in dem auch der letzte Rest von familiärer Liebe in Verachtung oder zumindest Gleichgültigkeit umschlägt. Die verschiedenen Familienmitglieder müssen unweigerlich Stellung beziehen auf die Mischung aus armseliger Bedürftigkeit und ruppiger Aggressivität. es stellt sich heraus, dass schon lange vor der Demenz der Familienfrieden fast unwiderruflich zerrüttet war. In seinem Regiedebüt lässt Schauspieler Viggo Mortensen persönliche Erfahrungen durch eine fiktive Erzählung schimmern.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© Prokino

Kanada/Großbritannien/USA 2020. Regie und Buch: Viggo Mortensen. Mit: Viggo Mortensen, Lance Henriksen, Terry Chen, Laura Linney, Hannah Gross, Terry Chen. Länge: 112 Minuten. FBW: besonders wertvoll. FSK: ab 12 Jahren.

 

Dream Horse (Großbritannien/USA 2020.)

In dem britischen Feel-Good-Movie geht es um den Stolz, die Selbstachtung, den Zusammenhalt und die Verwirklichung von Träumen von nicht nur einer Person, sondern gleich einer ganzen Gemeinschaft. Anlass dafür ist ein Pferd. Ohne vor Sentimentalität oder Klischees zurückzuschrecken, erzählt der von einer wahren Geschichte inspirierte "Dream Horse" von einer walisischen Supermarktkassiererin (Toni Collette), die mit Hilfe und Unterstützung ihres gesamten Dorfes im eigenen Garten ein Rennpferd züchtet und damit sich und der ganzen Gemeinschaft neuen Mut schenkt.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© Weltkino

Regie: Euros Lyn. Buch Neil McKay. Mit: Toni Collette, Damian Lewis, Owen Teale, Joanna Page, Nicholas Farrell, Alan David. Länge: 114 Min. FSK: ab 6 Jahren, ff.

 

Die Welt wird eine andere sein (Deutschland/Frankreich 2020)

Was weiß man schon, von dem Menschen, den man liebt, mit dem man zusammenlebt? In ihrem dritten Spielfilm geht die Regisseurin Anne Zohra Berrached den ideologischen Bruchlinien in der Familie und unter Freunden nach, die sie als Tochter eines algerischen Vaters und einer ostdeutschen Mutter auch aus eigener Erfahrung kennt. Im ihrem Film lernt die Deutschtürkin Asli den Libanesen Saeed Ende der Neunziger Jahre kennen, sie studiert in Hamburg Medizin, er Zahnmedizin. Die beiden werden ein Paar, wobei der Film von Anfang an wie nebenbei auch von den kleinen Irritationen, Missverständnissen und Unehrlichkeiten erzählt, die Asli aber willentlich ignoriert. Anne Zohra Berrached beleuchtet in ihrem neuen Film gesellschaftliche Fragen im Blick auf eine intime Paarbeziehung: Wie verändert sich rückwirkend, nach einem einschneidenden Ereignis, der Blick auf eine Liebesgeschichte?

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© Neue Visionen Filmverleih

Regie: Anne Zohra Berrached. Buch: Stefanie Misrahi, Anne Zohra Berrached. Mit: Canan Kir, Roger Azar, Jana Julia Roth, Nivolas Chaoui, Ceci Chuh, Özay Fecht, Darina al Joundi, Zeynep Ada Kienast. Länge: 119 Minuten. FSK: ab 12 Jahren, ff.

 

Nahschuss (Deutschland 2021)

Lars Eidinger spielt Franz Walter, einen jungen Wissenschaftler in der DDR der 60er Jahre, der teils aus Naivität, teils aus Karrieregründen, teils aus Staatstreue bei der Stasi anheuert. Die Geschichte ist lose angelehnt an den Fall von Werner Teske, einem Wirtschaftswissenschaftler, der letzte Angeklagte, der im Jahr 1981 in der DDR hingerichtet wurde. Im Film geht es vor allem um die Mechanik des Drucks, der sich um Walter herum aufbaut, auch um seine eigene Schuld, der er sich mehr und mehr bewusst wird. Regisseurin Franziska Stünkel legt mit "Nahschuss" einen so eindringlichen wie eindrücklichen Debütfilm vor, der beim Filmfest München den Förderpreis Neues Deutsches Kino für das beste Drehbuch gewinnen konnte. Ihre durchaus prominenten Schauspieler hat sie gut im Griff, wobei Lars Eidinger sich als Idealbesetzung für die Rolle erweist.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© Alamode Film

Regie und Buch: Franziska Stünkel. Mit: Lars Eidinger, Luise Heyer, Devid Striesow, Paula Kalenberg, Victoria Trauttmansdorff, Peter Benedict, Moritz Jahn, Peter Lohmeyer. Länge: 116 Min. FBW: besonders wertvoll. FSK: ab 12 Jahren, ff.

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