Ammonite
Ammonite
Tobis
Fossilienforscherin, Bergmanbewunderer, Eifersuchtsdrama
02.11.2021

Ammonite (Großbritannien 2020)

Francis Lee zeigt in "Ammonite" den grauen Alltag von Mary Anning (Kate Winslet), die im frühen 19. Jahrhundert an der englischen Südküste als Fossilsammlerin tätig ist und nur für ihre Arbeit brennt. Mit ihrem ungewöhnlichen Beruf hat sie es nicht leicht, sich in der Gesellschaft durchzusetzen, und sie begrüßt ihren neuen wohlhabenden Gast Charlotte (Saoirse Ronan), die an Melancholie leidet, nicht gerade mit offenen Armen. Allmählich beginnt die abweisende Fassade von Mary zu bröckeln; sie gewinnt neue Lebensfreude – und es bahnt sich zwischen den beiden Frauen etwas an. Francis Lee, bekannt geworden mit der schwulen Beziehungsgeschichte "God’s Own Country" legt den Fokus eher auf die Emanzipation der Protagonistin als auf die Romanze. Die besticht dennoch durch eine eigene, spröde Sinnlichkeit

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© Tobis Film

Regie und Buch: Francis Lee, Ian Canning. Mit: Kate Winslet, Saoirse Ronan, Gemma Jones, James McArdle, Fiona Shaw. Länge: 118 Minuten. FSK: ab 12 Jahren. FBW: Keine Angabe.

 

Bergman Island (Frankreich/Schweden/Belgien/Deutschland 2021)

Ein Künstlerehepaar reist nach Fårö, die schwedische Ostseeinsel, Heimat, Drehort und Inspirationsquelle des Regisseurs Ingmar Bergman. Inspiration wünschen sich auch Chris (Vicky Krieps) und Tony (Tim Roth) für ihre Drehbücher. Während es für den älteren und erfolgreicheren Ehemann sehr gut läuft, hegt Chris Zweifel und findet nicht zur erhofften Kreativität. Ihre Drehbuchidee führt immerhin zu einer Film-im-Filmhandlung: Da geht es um eine junge Frau, die ihrer Jugendliebe wiederbegegnet. Im Wechsel der Erzählebenen schafft die Autorenfilmerin Mia Hansen-Løve eine elegante, subtile Studie über Verhältnis von Leben und Kunst.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© Weltkino

Regie und Buch: Mia Hansen-Løve, Charles Gillibert. Mit: Vicky Krieps, Tim Roth, Mia Wasikowska, Anders Danielsen Lie, Hampus Nordenson, Anki Larsson; Kerstin Brunnberg. Länge: 112 Minuten. FSK: ab 12 Jahren. FBW: Keine Angabe.

 

Die Geschichte meiner Frau (Ungarn/Deutschland/Italien/Frankreich 2021)

In der Literaturadaption von Idikó Enyedi heiratet der Seemann Jakob Störr (Gija Naber) die Französin Lizzy (Léa Seydoux), die ihm völlig fremd ist: Er hatte mit einem Freund gewettet, er werde die erste Frau um ihre Hand bitten, die durch die Tür des Cafés trete. Die Ehe ist von Misstrauen und Eifersucht geprägt, heftigen Stimmungsschwankungen unterworfen. Jakob fühlt sich fehl in der Welt von Lizzy. In sieben Kapiteln folgt Ildikó Enyedi, die für "Körper und Seele" 2017 den Goldenen Bären bekommen hat, den Stationen einer Ehe, die zwischen den beiden Weltkriegen in einem Labyrinth gesellschaftlicher und individueller Ansprüche gefangen ist.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© Alamode Film

Regie und Buch: Ildikó Enyedi, Milán Füst. Mit: Léa Seydoux, Gijs Naber, Louis Garrel, Luna Wedler, Josef Hader, Sergio Rubini, Ulrich Matthes. Länge: 169 Minuten. FSK: ab 12 Jahren. FBW: Keine Angabe.

 

Kinder der Hoffnung (Deutschland/Israel 2020)

Ungefähr 15 Jahre sind vergangen, seit die israelische Filmmacherin Yael Reuveny ihr Heimatland verlassen hat und sich in Deutschland ein neues Leben aufbaute. Als sie und ihre Klassenkameraden 1988 in Israel eingeschult wurden, waren sie die erste Generation, die von der Hoffnung auf Frieden und den Wiederaufbau geprägt wurden. Heute ist sie nicht die einzige, die resigniert und dem Land den Rücken gekehrt hat. In diesem Dokumentarfilm erzählt Reuveny anhand der Biografien ihrer alten Klassenkameraden von der starken Verbundenheit mit Israel, die jeder einzelne noch in sich trägt - und von der Widersprüchlichkeit dieser Gefühle.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© Film Kino Text

Regie und Buch: Yael Reuveny. Länge: 84 Minuten. FSK: ohne Altersbeschränkung. FBW: keine Angabe.

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