Alcarràs -  Die letzte Ernte
Alcarràs - Die letzte Ernte
PIFFL MEDIEN
Landidyll und Reisefieber
05.08.2022

Alcarràs – Die letzte Ernte (Spanien/Italien 2022)

Die Familie Solé bewirtschaftet seit Jahrzehnten eine Pfirsichplantage in Alcarràs, im Nordosten Spaniens. Die Arbeit ist zwar hart, und bis auf die Jüngste müssen alle anpacken. Doch es gibt einen kleinen Pool, Grillabende, Feste, eine heimliche Haschanpflanzung im angrenzenden Maisfeld – die Solès sind nicht unglücklich. Jetzt sollen die Obstbäume einem Solarpark weichen – das Land ist vor Jahrzehnten nur per Handschlag übereignet worden, es gehört der Familie nicht. Die spanische Autorenfilmerin Carla Simòn ist selbst in der Region aufgewachsen und entwirft das dichte, sinnliche, empathische Porträt eines ländlichen Milieus, das im Verschwinden begriffen ist. Dafür gab es auf der diesjährigen Berlinale den Goldenen Bären.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© Piffl Medien

Regie und Buch: Carla Simón. Mit: Josep Abad, Jordi Pujol Dolcet, Anna Otín, Albert Bosch, Xènia Roset, Ainet Jounou, Montse Oró, Carles Cabós. Länge: 120 Minuten.

Der Engländer, der in den Bus stieg und bis ans Ende der Welt fuhr (Großbritannien/Vereinigte Arabische Emirate 2021)

Der Witwer Tom geht auf eine Reise, die er vor siebzig Jahren mit seiner Frau in umgekehrter Richtung unternommen hatte: Sie führt ihn 1300 Kilometer vom äußersten Norden Großbritanniens nach Land’s End an der Südwestspitze – ausschließlich mit Regionalbussen, die er als Rentner kostenlos nutzen kann. Dabei ist der Weg das Ziel: Es geht darum, Orte, die das junge Paar besucht hatte, wiederzusehen. Anders als der deutsche Titel suggeriert, ist "The Last Bus" keine Komödie, sondern eine höchst emotionale Geschichte über die Liebe und das Altern. Getragen wird sie von dem brillanten Timothy Spall, der aus den Harry-Potter-Filmen und als "Mr. Turner – Meister des Lichts" bekannt ist.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© Capelight Pictures

Regie: Gillies MacKinnon. Buch: Joe Ainsworth. Mit: Timothy Spall, Phyllis Logan, Natalie Mitson, Ben Ewing. Länge: 86 Minuten.

Namaste Himalaya – Wie ein Dorf in Nepal uns die Welt öffnete (Deutschland 2022)

Beinahe wäre es eine konventionelle Reisedokumentation geworden. Dann geschahen seltsame Dinge. Michael Moritz und Anna Baranowski, die eigentlich seine Radreise zum Nordkap filmen sollte, verliebten sich, brachen nach Asien auf – und blieben schließlich, mitten im ersten Corona-Lockdown, in einem Dorf in Nepal stecken. Im Moment des Stillstands findet der Film zur Konzentration: Er wird zum Protokoll einer Annäherung nicht nur zweier Menschen, sondern auch zweier Kulturen. Mit poetischen Bildern und einem fast literarischen Off-Textes erzählt "Namaste Himalaya" vom Alltag in Nepal und dem Zauber der Natur.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© Mindjazz Pictures

Regie und Buch: Anna Baranowski, Michael Moritz. Mit: Anna Baranowski, Michael Moritz. Länge: 93 Minuten.

Republic of Silence (Syrien/Deutschland/Frankreich/Katar/Italien 2021)

Diana El Jeiroudi ist nach dem Scheitern der Protestbewegung in Syrien nach Berlin ins Exil geflüchtet. Von dort aus kämpft sie für die internationale Ächtung des Kriegs. Ihr dreistündiger Film-Essay verknüpft auf subtile Weise das Weltgeschehen mit dem Privatesten. In vier Kapiteln und hunderten filmischer Mosaikstückchen blickt El Jeiroudi von einem Berliner Wohnungsfenster aus in die Ferne, erzählt von syrischer Politik, den Nöten des Exils, von Solidarität mit den Zurückgebliebenen. Ihre Kunst besteht im Arrangement verschiedener Materialien: Archivdokumente, Familienbilder, Landschaftsansichten. Ein Film gegen die Stille, die den Krieg in Syrien heute umgibt.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© Salzgeber

Regie und Buch: Diana El Jeiroudi. Mit: Orwa Nyrabia, Guevara Namer, Rami Abou Jamra. Länge: 183 Minuten. FSK: ab 12 Jahren.

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