Die Fabelmans
Gabriel LaBelle as Sammy Fabelman in The Fabelmans, co-written, produced and directed by Steven Spielberg.
Merie Weismiller Wallace/Universal Pictures and Amblin Entertainment
Künstlerleben, Lebensrealität
09.03.2023

Die Fabelmans (USA 2022)

"Vor dieser Geschichte bin ich geflohen, seit ich 17 war", sagte Steven Spielberg, als er den Golden Globe für die beste Regie entgegennahm. "Die Fabelmans" erzählen in fiktionalisierter, halb autobiografischer Form von Spielbergs Kindheit und Jugend in einem jüdischen Mittelklassehaushalt, von frühen Kinobesuchen, Experimenten mit der Kamera, Pfadfinder-Western. Der Vater, erfolgreicher Ingenieur, vermittelte dem Jungen technisches Know-how, von der Mutter, einer ehemaligen Pianistin, kam offenbar das künstlerische Erbe. Und obwohl auch diese Familie ihre Geheimnisse, ihre Schattenseiten hatte, sind die "Fabelmans" eine Liebeserklärung. An die Eltern und ans Kino.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© Universal Pictures

Regie: Steven Spielberg. Buch: Steven Spielberg, Tony Kushner. Mit: Gabriel LaBelle, Michelle Williams, Paul Dano, Seth Rogen, Judd Hirsch. Länge: 150 Minuten. FSK: ab 12 Jahren

Can and Me (Deutschland 2022)

Klassischer Dirigent und Pianist, Schüler von Ligeti und Stockhausen… Und dann stieg Irmin Schmidt um. Und gründete eine Rockband in Köln. Naja, nicht irgendeine Rockband, sondern Can, die mit ihrer Mischung aus Avantgarde, Rock, Jazz und Elektronikklängen prägend für Bands von Punk bis Techno und außerdem Kult wurden. Der Kulturveranstalter Michael Aust interviewt und porträtiert in seinem ersten Dokumentarfilm den 85-jährigen Schmidt, den letzten Überlebenden der Band. Zugleich ist "Can and Me" eine Zeitreise – in einer Ära faszinierender musikalischer Experimente.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© Real Fiction Filmverleih

Regie: Michael P. Aust. Mit: Irmin Schmidt, Hildegard Schmidt, Roland Klick, Wim Wenders, Gregor Schwellenbach, Helmut Zerlett. Länge: 85 Minuten

Saint Omer (Frankreich 2022)

Alice Diop, französische Regisseurin mit senegalesischen Wurzeln, hat sich mit Dokumentarfilmen über den Stand des multikulturellen Frankreich einen Namen gemacht. Nun stellt sie mit "Saint Omer" ihren ersten Spielfilm vor. Darin mischt sie auf eindrucksvolle Weise dokumentarische und fiktive Elemente. Die Geschichte um den Prozess gegen eine aus dem Senegal nach Frankreich gekommene Frau, die ihr wenige Monate altes Baby ertränkt hat, basiert auf wahren Begebenheiten. Diop hat den Fall selbst verfolgt und den Prozess als Zuschauerin besucht. Ins Zentrum ihres Film stellt sie eine Autorin (gespielt von Kayije Kagame), die genau dasselbe tut – und dabei über ihr eigenes Aufwachsen mit einer migrantischen Mutter und ihr Schwangersein reflektiert. Es sind diese fiktiven Elemente des Films, die einen Blick auf das Leben schwarzer Frauen in Europa ermöglichen, der weit über das Beispiel dieses einen Kriminalfalls hinausgeht.

"Saint Omer" ist Film des Monats der Evangelischen Filmjury.
Ausführliche Kritik bei epd Film.

© Grandfilm

Regie und Buch: Alice Diop. Mit: Kayije Kagame, Guslagie Malanda, Valérie Dréville, Aurélia Petit, Xavier Maly. Länge: 122 Min. FSK: ab 12 Jahren

Alle wollen geliebt werden (Deutschland 2022)

Ein Tag im Leben von Psychotherapeutin Ina (Anne Ratte-Polle), die versucht, es allen recht zu machen. Da ist die pubertierende Tochter Elli (Lea Drinda), die wegen falsch gefärbter Haare herumnervt, im Schlabberlook durch die Berliner Wohnung poltert und den geschiedenen Papa gegen die eigene Mutter ausspielt. Da ist der liebenswürdige, aber zugleich sehr manipulative Lebensgefährte Reto (Urs Jucker), der mit ihr nach Finnland auswandern will, um dort dem lang ersehnten professoralen Ruf an eine Universität zu folgen. Und last not least gibt es da noch die Mutter Tamara (Ulrike Willenbacher), eine Bilderbuch-Egozentrikerin, die an diesem Tag ihren 70. Geburtstag feiert und Ina wie eine Dienstmagd herumscheucht. Die Konflikte drängen sich, irgendwann wird es zur Explosion kommen... Katharina Wolls Kinodebüt lebt vom Ensemble, das wie ein boulevardesk-verspieltes Uhrwerk funktioniert.

Filmstart schon am 8. März 2023.
Ausführliche Kritik bei epd Film.

© Camino Filmverleih

Regie: Katharina Woll. Buch: Florian Plumeyer, Katharina Woll. Mit: Hassan Akkouch, Lea Drinda, Anne Ratte-Polle, Urs Jucker, Raymond Tarabay. Länge: 94 Min. FSK: ab 12 Jahren

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