THE BANSHEES OF INISHERIN
THE BANSHEES OF INISHERIN
2022 20th Century Studios All Rights Reserved
Von Aufbruch bis Zerwürfnis
05.01.2023

The Banshees of Inisherin (Irland/GB/USA 2022)

Man schreibt die 1920er Jahre in Irland. Auf dem Festland toben die Auseinandersetzungen über die irische Unabhängigkeit, auf der kleinen Insel Inisherin glaubt man sich abseits von den Konflikten. Seit Jahren trinken hier die Freunde Colm (Brendan Gleeson) und Pádraic (Colin Farrell) ihr Bier gemeinsam in der Dorfkneipe, aber eines Tages will Colm nichts mehr von Pádraic wissen und bezeichnet ihr Zusammensein als Zeitverschwendung. Pádraic fällt aus allen Wolken – und Colm droht, sich die Finger einzeln abzuschneiden, sollte Pádraic ihn weiter kontaktieren. Es beginnt eine Auseinandersetzung, die auf völlig unerwartete Weise eskaliert. Martin McDonagh erzählt vor dem Hintergrund der der einzigartigen Landschaft der irischen Árainn Islands eine märchenhafte Fabel über Freundschaft, Verrat und Einsamkeit. Brendan Gleeson und Colin Farrell verkörpern meisterhaft die Trinkbrüder, in deren Zerwürfnis die Konflikte der Zeit sich auf verzerrte und bittere Weise widerspiegeln. Colin Farrell wurde für seine Rolle bereist auf dem Filmfestival von Venedig ausgezeichnet; der Film gilt als heißer Oskar-Kandidat.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

deutsch © 20th Century Studios

Regie und Buch: Martin McDonagh. Mit: Colin Farrell, Brendan Gleeson, Kerry Condon, Barry Keoghan. Länge: 109 Min. FSK: ab 16 Jahren.

Passagiere der Nacht (Frankreich 2022)

Zu Beginn der 1980er Jahre, gerade wurde François Mitterand zum französischen Präsidenten gewählt, steht Elisabeth (Charlotte Gainsbourg) mit ihren beiden Kindern vor den Scherben ihres Lebens. Ihr Mann hat sich von ihr und der Familie getrennt, und Elisabeth, die nie richtig gearbeitet hat, muss sich neu sortieren, ein neues Ziel suchen. Von ihrer Hochhauswohnung schaut sie nachts über die Stadt, gleichsam wie von einem Ausguck. Dazu hört sie eine "Passagiere der Nacht" genannte Radiosendung, in der Leute anrufen oder ins Studio kommen können, um ihre Lebensgeschichten zu erzählen. Elisabeth nimmt ihren Mut zusammen und bewirbt sich. Zuerst darf sie nur die eingehenden Anrufe annehmen, irgendwann aber sitzt sie stellvertretend für die Moderatorin (Emmanuelle Béart in einer kleinen Rolle) am Mikrofon... Auf wunderbar stille, beiläufige Art folgt Mikhaël Hers der von Charlotte Gainsbourg gespielten Mutter und ihren beiden Kindern durch das Paris der achtziger Jahre und erzählt von Aufbrüchen und Veränderungen.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© eksystent Filmverleih

Regie: Mikhaël Hers. Buch: Mikhaël Hers, Mariette Désert, Maud Ameline. Mit: Charlotte Gainsbourg, Noée Abita, Quito Rayon Richter, Thibault Vinçon, Emmanuelle Béart, Lilith Grasmug. Länge: 111 Minuten. FSK: ab 12 Jahren.

Operation Fortune (USA, China 2022)

In Guy Ritchies neuer Spionage-Action-Komödie spielt der drahtige Jason Statham die James-Bond-Variante Orson Fortune, der zusammen mit seinem Team dem verbrecherischen Treiben diverser Superreicher ein Ende machen soll. Ruppig und schlecht gelaunt geht er sogleich ans Werk – trotz der Hochglanzkulisse aus traumhaften Reiseorten, Villen und Jachten. Wie man es von Ritchies Filmen kennt, geht es ebenso hochtourig wie unübersichtlich zu. Die Schauplätze sind spektakulär, die Ausstattung ist erlesen und der Handlungsverlauf nicht wirklich wichtig. Popcorn-Kino mit bösem Witz, nicht zuletzt weil Hugh Grant in einer Nebenrolle mal wieder alle an die Wand spielt.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© Leonine Distribution

Regie: Guy Ritchie. Buch: Ivan Atkinson, Marn Davies. Mit: Jason Statham, Hugh Grant, Aubrey Plaza, Josh Hartnett, Cary Elwes, Bugzy Malone. Länge: 114 Min. FSK: ab 16 Jahren.

Unruh (Schweiz 2022)

Im Jahr 1877 lernen sich in einem Örtchen im Juragebirge die Schweizerin Josephine und der Russe Pyotr Kropotkin kennen. Sie arbeitet als "Regleuse" in einer Uhrenfabrik; er widmet sich der Kartografie und ist dem realen Kropotkin nachempfunden, einem russischen Geografen und Schriftsteller, der in seinen "Memoiren eines Revolutionärs" beschrieb, wie er im Schweizer Jura zum Anarchisten wurde. Während der Film-Kropotkin im Epizentrum der wachsenden internationalen anarchistischen Bewegung mit der Erstellung einer anarchistischen Karte beschäftigt ist, baut die ebenfalls mit der Bewegung sympathisierende Josephine Uhren zusammen. Formal eigensinnig erzählt Cyril Schäublin von Anarchismus und der angehenden Hektik des industriellen Kapitalismus, während er ihr gleichzeitig mit Gelassenheit in Tableaux vivants künstlerisch Paroli bietet.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© Grandfilm

Regie und Buch: Cyril Schäublin. Mit: Clara Gostynski, Alexei Evstratov, Monika Stalder, Hélio Thiémard, Alice-Marie Humbert, Esther Flückiger, Alisa Miloglyadova, Elisaveta Kriman, Olga Bushkova. Länge: 93 Min. FSK: ab 6 Jahren.

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