Captain Fantastic (USA 2016)

Viggo Mortensen („Herr der Ringe“) spielt den linksintellektuellen Vater Ben Cash, der seine sechs Kinder fernab der Zivilisation nach seinen eigenen Vorstellungen aufzieht. Doch dann bringt seine depressive Frau sich um, und die Parallelwelt bekommt Dellen. Ein Roadtrip zur Familie der Verstorbenen konfrontiert die Cashs mit der amerikanischen Realität außerhalb des eigenen Gedankenkonstrukts und sorgt für absurde Verwicklungen. Ein Szenario, das auf den ersten Blick sehr plakativ wirken mag, entpuppt sich dank Mortensens Darstellung als extravagantes filmisches Kleinod mit sehr viel Herz. 

R & B: Matt Ross. D: Viggo Mortensen, Steve Zahn, Frank Langella, Missi Pyle, Kathryn Hahn, George MacKay, Annalise Basso. L: 120 min. (epd)

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Alles was kommt (Frankreich, Deutschland 2016)

Um als Philosophielehrerin erfolgreich zu arbeiten, hilft es, vom eigenen Job und Fach begeistert zu sein. So wie Nathalie. Ihr Leben ist erfüllt, wenn es für ihre Schüler auch ab und an leer erscheinen mag. Dann aber trennt sich ihr Mann nach 25 Ehejahren von ihr, der Beginn einer echten Pechsträhne. Doch der Film belässt es nicht dabei, sondern gibt seiner Hauptdarstellerin Zeit zur Konsolidierung. Isabelle Huppert spielt die aufgewühlte Lehrerin, die ihre gelehrte Philosophie nun leben muss ,mit einer eindrucksvollen Form nonchalanter Tatkraft. Ein poetischer, stimmungvoller Film. 

R & B: Mia Hansen-Løve. D: Isabelle Huppert, André Marcon, Roman Kolinka, Edith Scob, Sarah Le Picard, Solal Forte. L: 100 min. FSK: ohne Alterbeschränkung. (epd)

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Comrade, where are you today? (Deutschland, Finnland 2016)

Die Regisseurin Kirsi Marie Liimatainen sucht in ihrer Dokumentation nach Studienfreunden aus ihrer Zeit in der DDR-Jugendhochschule „Wilhelm Pieck“ 1988. Tatsächlich lassen sich trotz etlicher Hürden noch vier Ex-Studierende aus Bolivien, Chile, Libanon und Südafrika finden, die damals mit der Finnin Marxismus-Leninismus studiert haben. Im Lichte der großen Veränderungen, die ihre jeweilige Lebensrealität seit diesen Zeiten erfahren hat, versucht Liimatainen der Weltsicht ihrer Gesprächspartner nahe zu kommen. Dass dabei keine eindeutigen Antworten und Wahrheiten, wohl aber spannende Inhalte konstruiert werden, steht dem Film gut zu Gesicht. 

R & B: Kirsi Marie Liimatainen. L: 110 min. (epd)

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Antonio ihm schmeckt´s nicht! (Deutschland 2016)

In der Fortsetzung von „Maria, ihm schmeckt’s nicht!“ gerät der heimliche Star des Vorgängers, Vater Antonio (Alessandro Bressanello), noch stärker ins Zentrum des Geschehens. Der torpediert nämlich die Hochzeitsreise seiner Tochter (Mina Tander) und ihres Mannes Jan (Christian Ulmen) nach New York, sodass die beiden von einem Reisemalheur ins nächste geraten. Zu wenig charakterliche Tiefe und allzu offensichtliche Emphasis auf die abschließende Versöhnlichkeit lassen Teil Zwei der Multikulti-Komödie aus dem Gleichgewicht geraten, auch wenn Christian Ulmen mal wieder alles gibt. 

R: Sven Unterwaldt. B: Daniel Speck. D: Christian Ulmen, Mina Tander, Alessandro Bressanello, Maren Kroymann, Peter Prager, Dillon Mathews, Jeff Burrell. L: 95 min. FSK: ohne Altersbeschränkung. (epd)

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