Meine Begegnung mit dem Sterben
Bartholomäus Grill erzählt aus seinem Leben - und von seinen vielen Begegnungen mit dem Tod.
Tim Wegner
05.08.2014

„Meine Begegnungen mit dem Sterben“, so hat der Autor, Jahrgang 1954, sein Buch untertitelt. Bartholomäus Grill, langjähriger „Zeit“- und „Spiegel“-Autor, hat schon einige Tote überlebt: die Mutter, den krebskranken Bruder, den er in die Schweiz zum assistierten Suizid begleitet hat, das neben seiner sterbenden Mutter an einem afrikanischen Straßenrand saß (Grill hatte es nicht zu retten gewusst).

Auch die eigenen Drogenerfahrungen in jungen Jahren sind eine Art Begegnung mit dem Tod gewesen. Grill schreibt mit Furor über das Sterben, über das Ungerechte daran, den Skandal, den existenziellen Schlag. Was man gut beim Sterben machen kann, das interessiert ihn weniger.  Eine tapfere und lustige Tante erwähnt er nur kurz. Macht nichts. Der Mann kann erzählen, überaus genau und spannend; man muss nicht selbst eine Kindheit im katholischen Bayern hinter sich gebracht haben, um von diesem Buch zu profitieren. Doch, so lässt man sich erzählen vom Tod.

Bartholomäus Grill: „Um uns die Toten“. Siedler Verlag, 19,99 Euro

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