Überwältigt von Traurigkeit nach dem unerwarteten Tod ihres geliebten Vaters begibt sich die berühmte Feministin Chimamanda Ngozi Adichie auf ihren ganz persönlichen Weg der Heilung: Schreibend kann sie den schmerzlichen Verlust laut verkünden und gleichzeitig die Kontinuität der Liebe feiern. Das Ergebnis ist ein zutiefst bewegendes Essay über eine starke Vater-Tochter-Beziehung und die Kunst des Trauerns.
Wie schillernde Polaroids skizziert Adichie in warmherzigen Anekdoten den gemeinsamen Alltag und offenbart dabei auch das Fundament ihrer feministischen Haltung. So liest sich "Trauer ist das Glück, geliebt zu haben" wie ein Liebesbrief an den Vater. Doch neue, fremde Empfindungen der Entwurzelung und Sehnsucht schieben sich zwischen die bunten Erinnerungsfetzen. Trauer in Zeiten der Pandemie stellt alle Betroffenen vor ganz besondere Herausforderungen.
Adichies Familie lebt zwischen Nigeria, England und den USA und kann sich nicht gegenseitig tröstend in die Arme nehmen, sondern ist auf Kontakt per Videocall angewiesen. Die Trauerfeier in Nigeria muss aufgrund der verschärften Reisebedingungen immer weiter verschoben werden. Obwohl die Rahmenbedingungen das Abschiednehmen sehr erschweren, stellt Chimamanda Ngozi Adichie schließlich fest: "Ich bin die Tochter meines Vaters." Damit leistet sie Widerstand gegen das Vergessen und fühlt - allen Widrigkeiten zum Trotz -, dass das Band der Liebe für immer hält.
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