Projekt
Berliner „Frostschutzengel“ kümmern sich um obdachlose Migranten
Portrait Hanna Lucassen, Redaktion chrismon, Redaktions-Portraits Maerz 2017Lena Uphoff
07.11.2012

 Durch die Pappkartons dringt der Bodenfrost da bringen auch löchrige Decken oder Schlafsäcke nicht viel: Winternächte können lebensgefährlich sein für Menschen, die auf der Straße leben. In Berlin, wo es etwa 11 000 Wohnsitzlose gibt, öffnen deshalb seit 1989 im Winter die Einrichtungen der Kältehilfe: Notübernachtungen, Nachtcafés, Suppen­küchen.

Seit der EU-Grenzöffnung Richtung Os­ten fällt Mitarbeitern auf, dass viele Menschen aus Polen, Rumänien, Bulgarien und den baltischen Staaten kommen, oft mit geringen Sprachkenntnissen. Viele seien bei dem Versuch, hier Geld zu verdienen, gescheitert, andere bereits vorher obdachlos gewesen. Die deutschen Behörden fühlten sich nicht zuständig, somit bekämen diese Menschen kaum Unterstützung.
Die Berliner GEBEWO (Gesellschaft zur Betreuung Wohnungsloser) schickt nun erstmals drei „Frostschutzengel“ los: geschulte Berater, die die Sprache der Migranten sprechen und ihnen bei ersten Schritten Richtung Wohnung und Job helfen. Die drei sind seit 1. November in den Einrichtungen der Kältehilfe unterwegs. Ihre Stellen werden rein über Spenden finanziert, deshalb bittet die GEBEWO um Unterstützung.

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