Foto: Stiftung Orgelklang
So schön soll sie wieder aussehen – und klingen: die Orgel in Goldschau
Gehört hat er sie noch nie. Johannes Alex, seit zwei Jahren Pfarrer im kleinen Goldschau (Sachsen-Anhalt) muss seine Gottesdienste bislang ohne die Orgel in seiner Kirche bestreiten. Das 1753 gebaute Instrument mit der imposanten Barockverkleidung verstummte vor Jahren ‒ Altersschwäche. In diesem Jahr aber könnte es endlich klappen mit einem Weihnachtsgottesdienst mit Orgelklang. Handwerker sind dabei, das Instrument zu restaurieren. Die hölzerne Außenhülle ist bereits frisch gestrichen, in Weiß, mit goldenen und blauen Verzierungen. Der gesamte Innenteil lagert noch in der Werkstatt. Pfeifen, Windladen, Balggehäuse, Ton- und Registertraktur ‒ bis November soll alles repariert und eingebaut sein, spätestens aber bis Weihnachten.
Das Ganze kostet 43 000 Euro. Die Gemeinde trägt einen Teil selbst, der Rest kommt von Kirchenkreis, Landeskirche sowie verschiedenen Stiftungen. Mit im Boot: die Stiftung Orgelklang der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Seit 2007 setzt sie sich für den Erhalt historischer Orgeln in evangelischen Kirchen ein, sie förderte bislang rund 150 Baumaßnahmen wie die in Goldschau. Dorthin gingen 4000 Euro. „Die Orgel ist das klingende Herz jeder Kirche“ ist das Motto der Stiftung, die ihrerseits Spender sucht.
Fragen an Reinhard Greulich, Theologe und Stiftungsreferent
chrismon: Warum brauchen wir die alten Orgeln in den Kirchen?
Reinhard Greulich: Es sind handwerkliche Meisterwerke, die sorgfältig dem jeweiligen Kirchenraum angepasst wurden. Die Töne sind spürbar und füllen den ganzen Raum, das schafft kein anderes Instrument.
Wie alt kann eine Orgel werden?
Die ältesten spielbaren Orgeln der Welt stammen aus dem 15. Jahrhundert. Zwei stehen in deutschen evangelischen Kirchen, die eine in Soest-Ostönnen in Westfalen, die andere in Rysum in Ostfriesland.
Kann ich bei Ihnen auch für ein bestimmtes Instrument spenden?
Wenn dieses zu unseren Projekten gehört, ja. Auf unserer Homepage finden Sie eine Übersicht. Sollte unsere Förderung bereits beendet sein, senden wir das Geld direkt an die Gemeinde weiter, die es für die Pflege und Instandhaltung der Orgel einsetzt.
Stiftung Orgelklang in der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland
Herrenhäuser Straße 12
30419 Hannover
Tel. 0511/27 96-333
Bankverbindung:
KD-Bank
IBAN: DE19 3506 0190 0000 2226 66
BIC: GENODED1DKD
Stichwort: chrismon
Für die Spendenquittung bitte die eigene Anschrift im Betrefffeld der Überweisung angeben.
Neue Lesermeinung schreiben
Wir freuen uns über einen anregenden Meinungsaustausch. Wir begrüßen mutige Meinungen. Bitte stützen Sie sie mit Argumenten und belegen Sie sie nachvollziehbar. Vielen Dank! Damit der Austausch für alle ein Gewinn ist, haben wir Regeln:
Die Redaktion behält sich das Recht vor, Beiträge zu bearbeiten, macht dies aber stets kenntlich. Wir zensieren nicht, wir moderieren.
Wir prüfen alle Beiträge vor Veröffentlichung. Es besteht kein Recht auf Publikation eines Kommentars.