30.11.2010

Noch vor wenigen Jahren wäre das unvorstellbar gewesen: Ein Hutu-Junge und ein Tutsi-Mädchen diskutieren im Schulunterricht über Rassenwahn und Volksverhetzung. Im Gymnasium von Kivoga steht das Thema regelmäßig auf dem Stundenplan. Über Jahre hinweg tobte in Burundi wie im benachbarten Ruanda der Bürgerkrieg zwischen Hutu und Tutsi. Hier wie dort gab es grauenvolle Mordaktionen, hier wie dort sah die Weltöffentlichkeit weg. Im Jahr 2000 wurde unter Federführung von Nelson Mandela ein Friedensabkommen geschlossen. Seit 2002 fördert die deutsche Hilfsorganisation Project Human Aid e. V. im Ort Kivoga, Provinz Rutana, eine Grundschule und ein Gymnasium und in der Provinz Bururi die Internatsschule "Petit Séminaire St. Paul Buta". Hier lernen die Kinder das, was ihre Eltern nicht schafften: miteinander reden, miteinander auskommen, egal zu welcher Volksgruppe der oder die andere gehört. Insgesamt unterstützt Project Human Aid 1700 burundische Schulkinder. Die Analphabetenrate im Land liegt bei über 50 Prozent. Ein Drittel aller Schulkinder sind Waisen oder Halbwaisen.

 

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