30.11.2010

Er tut einfach nur seine Arbeit: Annukurban Amanklitschew hilft ausländischen Journalisten, sich in seiner Heimat Turkmenistan zurechtzufinden: Er übersetzt, weist ihnen den Weg, arrangiert Interviews. Im März 2006 dreht er einen Dokumentarfilm für das französische Fernsehen. Mit versteckter Kamera zeigt er die katastrophalen Zustände in Schulen und Krankenhäusern. Und er zeigt den Personenkult um den damaligen Präsidenten Separmurat Nijasow. Amanklitschew hat zu genau hingeschaut: Im Juni 2006 werden er und zwei seiner Kollegen verhaftet - wegen Spionage, Vorbereitung eines Staatsstreichs und Waffenbesitzes. Er wird wochenlang versteckt gehalten und vermutlich gefoltert. Im August 2006 tagt ein Gericht. Die Öffentlichkeit ist ausgeschlossen. Nach zweieinhalb Stunden wird die Strafe verkündet: sieben Jahre Gefängnis. Seine Frau und die drei Kinder dürfen ihn nicht besuchen. Seit die Familie kein Einkommen mehr hat, unterstützt Reporter ohne Grenzen sie finanziell und bezahlt den Anwalt. Die Organisation hat außerdem eine Petition eingereicht und organisiert Proteste vor der turkmenischen Botschaft in Berlin. Laut Reporter ohne Grenzen sind weltweit zurzeit 189 Journalisten in Haft.

 

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