30.11.2010

Zum Beispiel Alina M., heute 35 Jahre alt. Während des Kosovokrieges wurde die albanische Muslimin vor den Augen ihrer beiden Kinder von Soldaten vergewaltigt. Zusammen mit ihrem Mann gelang ihr die Flucht nach Berlin. Noch heute kann sie es in Gegenwart fremder Männer kaum aushalten, immer wieder fällt sie plötzlich in Ohnmacht - wie so viele andere Folteropfer leidet auch Alina noch lange unter den Folgen der Misshandlung. Doch sie kann lernen, ihren Alltag zu meistern: Hilfe dazu gibt es im Berliner Behandlungszentrum für Folteropfer. Die bundesweit renommierte und vorbildhafte Institution wurde 1992 gegründet. Über 500 Folteropfer - Männer, Frauen und Kinder aus aller Welt - finden hier pro Jahr Hilfe. Die meisten von ihnen sind verzweifelt und voller Angst. Zu dem Entsetzlichen, das sie erlebt haben, kommt nun die Furcht angesichts ihrer rechtlich oft unsicheren Situation als Flüchtling im Asylverfahren. Viele sprechen kein Wort Deutsch, Dolmetscher helfen in den Therapiesitzungen. Finanziert wird die Einrichtung zur Hälfte vom Bund, der EU und den Vereinten Nationen; die andere Hälfte muss aus Spenden und Sponsorengeldern erwirtschaftet werden.

Neuen Kommentar hinzufügen

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.

Plain text

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.