Judith Scheele, 36, forscht und unterrichtet als Anthropologin an der Universität Oxford. Ihr Spezialgebiet: Nord- und Westafrika. Von 2006 bis 2008 untersuchte sie in Algerien und Mali, wie Menschen über die natür­liche Grenze der Sahara hinweg verbunden bleiben: durch Handel, Heirat und eine gemeinsame, durch den Islam geprägte Vorstellungswelt. Scheele lebte bei Familien in Tamantit und Tamanrasset (Algerien) sowie in Gao (Mali). Und sie durchforstete Archive in Südalgerien, in der malischen Hauptstadt Bamako und in Timbuktu. Als die französische Armee 2013 in Mali einrückte, hielt sie sich im Tschad auf.