08.03.2021

Liebe Leserin, lieber Leser!

Heute möchte ich Ihnen Texte übers Briefeschreiben ans Herz legen: Nur echt mit Marke! zum Beispiel. Es kamen so nette Leserbriefe dazu. Ok, eine Leserin hat rumgemault, das sei ja so was von gähn und altbacken. Aber Annelies S. aus Dresden schrieb: "Ihr habt mir mit dem Beitrag eine Freude gemacht." Freue sie sich doch immer, wenn sie liebe Post erhalte. Ulf J. aus Hannover ließ uns wissen: "Als unverbesserlicher Traditionalist schreibe ich an jedem Wochenende Briefe und Postkarten. Vor kurzem meldete sich ein sehr guter Freund von mir per Whatsapp, um mir zu sagen, dass die Postkarte zu seinem Geburtstag etwas Außergewöhnliches war." Petra P. aus Frankfurt am Main übermittelte: "Zu meiner allergrößten Freude erhalte ich ab und an von Kindern aus dem Verwandtenkreis schön geschriebene und liebevoll gestaltete Briefe."

Merken Sie was? Alle schreiben über die Freude, die ein Brief auslöst. Bei der Schreiberin, beim Empfänger. Vielleicht würde es der mauligen Leserin besser gehen, wenn sie auch mal einen schönen Brief bekäme ...

Und als Briefe noch viel wichtiger waren als heute, als man sich nicht mal eben telefonisch oder per Handynachricht melden konnte, waren sie oft das einzige Lebenszeichen. Im Archiv der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem befinden sich Tausende persönliche Briefe aus der Zeit des Holocaust, die Jüdinnen und Juden, Erwach­sene und Kinder von zu Hause, aus Ghettos und Lagern, auf der Flucht und im Versteck an ihre Verwandten und Freunde schickten. Zehn von ihnen sind in der digitalen Ausstellung "Lebt wohl, meine Lieben!" veröffentlicht. 

Ich habe Ihnen noch viel mehr Texte angehängt, über eine Brieffreundschaft, eine umgepolte Linkshänderin oder über einen Schulsozialarbeiter, der Jugendliche dazu bringt, Tagebuch zu schreiben. Das sind ja gewissermaßen Briefe an sich selbst. 

Eine gute Woche voller freudiger Überraschungen wünscht Ihnen

Mareike Fallet

chrismon-Redaktion