21.01.2019

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kirche, was ist das denn? In Zeiten wie diesen ist dies eine ganz "normale" Frage. Die Kirche ist eine Organisation. Und sie lebt in einer Vielzahl von Gruppen, die man Gemeinden nennt. Und dort, vor Ort, entwickeln Christen Ideen und Projekte, die Menschen verschiedenster Art anziehen und verbinden.

Zum fünften Mal wird in diesem Jahr der Preis "chrismon Gemeinde" vergeben. Insgesamt 16 Preise mit einem Gesamtwert von 25000 Euro werden für kreative und spannende Projekte von Kirchengemeinden vergeben. Bewerben können sich alle evangelischen, katholischen oder freikirchlichen Gemeinden, die der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland angehören. Preiswürdig sind Konzepte, Aktionen und Programme, auf die wir Christen stolz sein dürfen und jene, die sie entwickelt haben, allemal.

Unser Preis möchte nicht nur Geleistetes würdigen, sondern vor allem aktive Menschen in anderen Gemeinden motivieren. Was können wir tun, um Leute anzusprechen, neugierig zu machen und vor allem: sie zu beheimaten? Es reicht nicht, wenn man in unserem Dorf sagt: "Kirche? Das ist dort unten das große Haus mit dem dicken Turm. Da können alle mal hingehen." Diese Einstellung entspricht in keiner Weise der des Jesus von Nazareth. Der blieb eben nicht in der Zimmerei seines Vaters sitzen, öffnete Fenster und Türen und sprach: "Wir sind einladend. Alle sind herzlich willkommen." Er ging zu den Menschen, holte sie in ihrer Lebenswirklichkeit ab. Deshalb heißt unser Grundauftrag auch "Frohe Botschaft" und nicht "saure Holschuld"!

Wer in einer digitalen Welt den Wert der Gemeinschaft sichtbar machen möchte, hat kein Patentrezept zur Hand. Die Gemeinden müssen probieren und (ja!) Fehler machen. Zwei Sätze eines alten Freundes gehen mir da durch den Kopf: "Wir müssen Fehler machen, damit wir etwas haben, aus dem wir lernen können. Nur wer nichts tut, macht keine Fehler." Die Leute aus allen bisherigen Preisträger-Gemeinden nicken bei diesem Zitat heftig mit den Köpfen.

Dass wir bei "chrismon Gemeinde 2019" wieder zum Voting für den Publikumspreis einladen, ist das Ergebnis zahlreicher Rückmeldungen in den bisherigen Wettbewerben. Beispiel: "Es war überaus anregend, die zahlreichen Initiativen zu durchblättern. Auch wir haben jetzt in unserer Gemeinde ein Aktionsteam gegründet, um unsere Mitmenschen zu erreichen." In diesem Sinne singen wir auch nach Weihnachten: "Go, tell it on the mountain, over the hills and everywhere. Go, tell it on the mountain, that Jesus Christ is born!"

Unterstützt wird der Gemeindepreis von der Bank für Kirche und Diakonie sowie dem Gustav-Adolf-Werk, durch die Preisgelder und in der Jury. Zudem hat die Aktion "Brot für die Welt" in diesem Jahr einen Sonderpreis "Weltweit helfen" gestiftet.

Seien Sie dabei und schauen Sie mal rein!

Ihr

Arnd Brummer, geschäftsführender Herausgeber von chrismon