Ruf nach Entschädigung für Kolonialverbrechen in Namibia (Archivbild)
epd-bild/Christian Ditsch
Die Verhandlungen der Bundesregierung mit Namibia über eine Entschädigung und Entschuldigung für den Genozid an den Volksgruppen der Herero und Nama während der deutschen Kolonialherrschaft sollen im Lauf des kommenden Jahres abgeschlossen werden.
18.06.2020

Ruprecht Polenz (CDU), Verhandlungsführer der deutschen Seite, äußerte sich optimistisch, dass vor der Bundestagswahl im Herbst 2021 eine Einigung erzielt werde. Es existiere bereits ein gemeinsamer Text, der beschreibe, was zwischen 1904 und 1908 geschehen sei, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Verbrechen würden als Völkermord bezeichnet.

An die Bitte um Entschuldigung sollten sich längerfristige und substanzielle Beiträge knüpfen, um noch vorhandene Wunden in den Gebieten der Herero und Nama und Nachteile bei den Volksgruppen zu lindern, erklärte Polenz, Namibia-Beauftragter der Bundesregierung.

Höhe von Beiträgen noch offen

Noch keine abschließende Übereinstimmung gebe es allerdings bei der Frage, wie hoch die Beiträge sein sollten und wie lange sie geleistet würden. Vor mehr als 100 Jahren ermordeten deutsche Kolonialtruppen Zehntausende Herero und Nama im damaligen Deutsch-Südwestafrika, dem heutigen Namibia. Historiker bezeichnen diese Gräueltaten als "ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts".

Teaserbild

Neuen Kommentar hinzufügen

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.

Plain text

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.