Die kurhessische Bischöfin Beate Hofmann
epd-bild/Andreas Fischer
Die Kirche sollte nach Aussage der kurhessischen Bischöfin Beate Hofmann beim Thema Rechtsradikalismus eine klare Haltung zeigen, da es um eine Frage des Menschenbildes und der Weltanschauung gehe.
02.06.2020

"Es ist mit dem christlichen Glauben nicht vereinbar, so auf Menschen zu gucken, so mit Unterschieden umzugehen und gewalttätig zu werden", sagte sie am Dienstag auf einer Veranstaltung des Regierungspräsidiums Kassel. Die Diskussion zum Thema "Haltung zeigen" wurde aus Anlass des ersten Todestages des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke aufgezeichnet und über verschiedene Medienplattformen übertragen.

Hofmann räumte ein, dass es auch in Kirchengemeinden Menschen gebe, die offen für rechtes Gedankengut seien. Mit diesen gelte es, ins Gespräch kommen. Die persönliche Begegnung mit Flüchtlingen sei für manchen schon zu einem Aha-Erlebnis geworden, das Vorurteile überwinde, sagte sie.

Keine Meinung

Michael Sasse von der Kasseler Initiative "Offen für Vielfalt - Geschlossen gegen Ausgrenzung" rief zu einem breiten bürgerlichen Engagement gegen Rechtsradikalismus auf. "Jeder sollte da, wo er steht, Haltung zeigen, um Orientierung zu geben", sagte er. Hass, Rassismus und Antisemitismus seien keine Meinung. Der Initiative haben sich zahlreiche Wirtschaftsunternehmen und Einrichtungen in Kassel angeschlossen.

Zu Beginn der dreiteiligen Diskussionsrunde mit unterschiedlichen Teilnehmern und Themen hatte der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) an Walter Lübcke erinnert, der in der Nacht zum 2. Juni 2019 einem mutmaßlich rechtsextremistischen Verbrechen zum Opfer gefallen war. Dieser habe auf vorbildliche Weise Haltung gezeigt, sagte er. "Sein Tod darf nicht umsonst gewesen sein, er mahnt uns, Haltung zu zeigen", sagte Bouffier.

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