Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD, Archivbild)
epd-bild/Christian Ditsch
Der deutsche Außenminister Heiko Maas (SPD) fordert eine konsequente Aufklärung von Gewalttaten gegen Journalisten bei den Massenprotesten in den USA.
02.06.2020

Demokratische Rechtsstaaten müssten beim Schutz der Pressefreiheit "allerhöchste Standards" an den Tag legen, sagte er am Dienstag in Berlin. Jede Gewaltausübung müsse konsequent verfolgt und aufgeklärt werden, damit Journalistinnen und Journalisten bei ihrer Arbeit effektiv geschützt würden.

Bei den Demonstrationen gegen den strukturellen Rassismus in den USA war in der Stadt Minneapolis laut Medienberichten auch ein Team der Deutschen Welle beschossen und von der Polizei mit Festnahme bedroht worden. Maas kündigte an, mit den US-Behörden in Kontakt zu treten, um die genaueren Umstände zu erfahren. Journalisten müssten ihrer Aufgabe, unabhängig zu berichten, nachgehen können, ohne dass ihre Sicherheit gefährdet werde, sagte er.

Mehrfach um Hilfe gefleht

Die Proteste waren nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd ausgebrochen. Der 46-Jährige war am Montag vergangener Woche nach einem Polizeieinsatz in Minneapolis gestorben. Der Beamte hatte minutenlang auf Nacken und Hals des Opfers gekniet. Der Afroamerikaner hatte mehrfach um Hilfe gefleht, bevor er das Bewusstsein verlor. Bekannt wurde die brutale Tat durch Videos von Passanten. Seither kam es neben friedlichen Protesten auch zu Ausschreitungen in zahlreichen Städten.

Maas sagte, seine Gedanken seien bei der Familie und den Freunden von George Floyd, dessen Leben auf "grauenhafte und auch schockierende Weise" genommen worden sei. Über dem Kurznachrichtendienst Twitter äußerte er die Hoffnung, dass die Proteste in den USA, "die friedlich sind, nicht weiter in Gewalt münden, aber noch viel mehr, dass diese Proteste etwas bewirken". Er verwendete dabei die Parole #blacklifematters - also "Schwarze Leben zählen".

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