Behinderte sind in Corona-Krise besonders von Ausgrenzung bedroht (Archivbild).
epd-bild/Meike Boeschemeyer
Verbände sehen mehr Ausgrenzung denn je durch Besuchs- und Ausgangsbeschränkungen. Manche Maßnahme sei besonders für Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen verunsichernd.
05.05.2020

Vertreter verschiedener Organisationen haben mehr Aufmerksamkeit für Menschen mit Behinderungen in der Corona-Krise gefordert. Diese seien besonders von den aktuellen Eindämmungs-Maßnahmen betroffen, sagte die Sprecherratsvorsitzende des Deutschen Behindertenrates (DBR) und Präsidentin des Sozialverbandes VdK, Verena Bentele, am Dienstag in Berlin. So führten die Besuchs- und Ausgangsbeschränkungen für viele Behinderte zu mehr Ausgrenzung denn je.

Das Diakonische Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (DWBO) verwies darauf, dass Behinderte in Situationen wie der Corona-Krise mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung benötigten. "Gerade für Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen sind vor allem die veränderte Tagesstruktur, das Tragen von Masken, das Abstandhalten und die eingeschränkten Besuchskontakte herausfordernd und verunsichernd", erklärte die Geschäftsführerin des Verbandes Evangelischer Behindertenarbeit (VEBA), Sabine Oster.

Bessere Ausstattung nötig

Diakonie-Direktorin Barbara Eschen kritisierte, bei Debatten um Schutzkleidung und -maßnahmen wie Corona-Tests werde die Personengruppe oft übersehen: "Wir haben hier großen Versorgungsbedarf, Menschen mit Beeinträchtigungen müssen genauso ausgestattet und getestet werden wie andere Risikogruppen auch."

In Berlin wurde unterdessen vom Verein Lebenshilfe die Website behindertenparlament.berlin freigeschaltet, mit der auf Belange von Behinderten aufmerksam gemacht werden soll. Anlass für die Aktion war der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai.

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