Der Einsatz sei "völlig unvertretbar". Nach dem mutmaßlichen Täter wird noch ermittelt.
05.05.2020

Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) hat den mutmaßlichen Faustschlag eines Polizisten gegen eine Journalistin bei einem Einsatz am 1. Mai in Berlin-Kreuzberg scharf kritisiert. Der Übergriff sei "völlig unvertretbar", erklärte dju-Landesvorsitzende Renate Gensch am Dienstag in Berlin. "Die Polizei hat die Presse, die eine öffentliche Aufgabe erfüllt, zu unterstützen und vor Übergriffen zu schützen und nicht niederzuschlagen." Nach Angaben eines Polizeisprechers von Dienstagfrüh wird weiter nach dem mutmaßlichen Täter ermittelt.

Gensch forderte eine rasche Aufklärung des Falles sowie disziplinarische Konsequenzen. Außerdem appellierte sie an die Polizeiführung, in der Aus- und Weiterbildung den Umgang mit der Presse zu schulen und auf deren besondere Stellung in der Gesellschaft hinzuweisen.

Ermittlung wegen Körperverletzung im Amt

Eine 22-jährige Journalistin soll am späten Abend des 1. Mai als Mitglied eines TV-Teams nach eigenen Angaben von einem Polizisten ins Gesicht geschlagen worden sein. Dabei erlitt die Frau Prellungen, zwei Zähne seien durch den Faustschlag abgebrochen. Die Betroffene hatte selbst die Tat angezeigt. Ein Fachkommissariat für Beamtendelikte führt die Ermittlungen wegen Körperverletzung im Amt. Das Kamerateam hatte zuvor eine Festnahme in der Oranienstraße dokumentiert.

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