Mitarbeiter in Schutzkleidung vor dem Corona-Testzentrum der Kassenärztlichen Vereinigung am Klinikum Nord in Dortmund (Archivbild)
epd-bild/Friedrich Stark
Knapp verfehlt: 7,5 Milliarden Euro waren das erklärte Ziel der Geberkonferenz für Maßnahmen gegen Corona, 7,4 Milliarden sind es am Montag geworden.
04.05.2020

Eine internationale Geberkonferenz hat nach EU-Angaben Zusagen über 7,4 Milliarden Euro für den Kampf gegen die Corona-Pandemie eingesammelt. "Die Welt hat gezeigt, sie steht näher zusammen als je zuvor", sagte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen als Gastgeberin zum Abschluss der Online-Veranstaltung am Montag. Ziel waren Zusagen über 7,5 Milliarden Euro gewesen, das Geld soll in medizinische Maßnahmen gegen das Virus und die Lungenkrankheit Covid-19 fließen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) begrüßte die Zusicherung der Mittel. Die in Aussicht gestellten Gelder gegen die Ausbreitung des Corona-Erregers seien ein machtvolles und inspirierendes Beispiel globaler Solidarität, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf.

Es gehe um Impfungen, Diagnosemöglichkeiten und Behandlungen, erklärte von der Leyen. "Wir müssen sie entwickeln, herstellen und in jeder Ecke der Welt bereitstellen." Die Mittel müssten für jeden Menschen erhältlich und erschwinglich sein, mahnte die Kommissionschefin.

EU-Kommission gibt mehr als eine Milliarde Euro

Die Kommission selbst will sich mit einem Milliardenbetrag beteiligen. Von der Leyen sagte zunächst eine Milliarde Euro für die Global Response genannte Initiative zu. Später versprach sie weitere Gelder in Form von Darlehen beziehungsweise Darlehensgarantien, teils gemeinsam mit der Europäischen Investitionsbank. Welche Teile der Gesamtzusage nicht rückzahlbare Zuschüsse und welche Teile Darlehen, Garantien und sonstige Finanzmittel sind, war zunächst unklar.

Davon abgesehen sollte nicht nur sogenanntes frisches Geld angerechnet werden. Vielmehr konnten nach Angaben aus EU-Kreisen alle Gelder gezählt werden, die seit dem 30. Januar gegenüber der Weltgesundheitsorganisation zur Bekämpfung der Pandemie zugesagt wurden. Die Absicht dahinter sei, Länder "nicht zu bestraften", die früh Zusagen gemacht haben.

Beitrag der Bundesregierung begrüßt

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte in ihrer Ansprache auf der Konferenz 525 Millionen Euro zu. Die Verpflichtungen für die globale Gesundheit werde man mit insgesamt 1,3 Milliarden Euro weiterführen, ergänzte Merkel. Auch viele weitere Staaten machten Zusagen, darunter Frankreich, Japan, Bulgarien, Slowenien, Saudi-Arabien und Südkorea.

Die zivilgesellschaftliche Organisation ONE begrüßte Deutschlands Beitrag. "525 Millionen Euro sind ein ordentlicher deutscher Beitrag", erklärte Stephan Exo-Kreischer, Deutschland-Direktor von ONE. Zugleich forderte er: "Alle Geber müssen nochmal zulegen, auch die Bundesregierung."

Auftakt eines Spendenmarathons

Die Konferenz bildet aus Sicht der Kommission tatsächlich nur den Auftakt eines Spendenmarathons. Insgesamt geht die Kommission von einem deutlich höheren Bedarf aus. "Viel mehr wird in den nächsten Monaten gebraucht werden", sagte von der Leyen.

Der Großteil der anvisierten 7,5 Milliarden Euro, nämlich vier Milliarden, waren nach Angaben aus EU-Kreisen vorerst für die Entwicklung und Einführung erschwinglicher Impfstoffe gedacht. Weitere zwei Milliarden würden in Behandlungsmöglichkeiten und 1,5 Milliarden Euro in Tests fließen.

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