Alltagsmaskenproduktion
epd-bild/Meike Boeschemeyer
Bremen zog am Mittwoch als letztes Bundesland nach: Zum Schutz vor einer Übertragung des Coronavirus soll nun in ganz Deutschland das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung Pflicht sein.
22.04.2020

Das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung wird in ganz Deutschland zur Pflicht. Am Mittwoch kündigten sechs weitere Bundesländer eine Maskenpflicht zum Schutz vor einer Übertragung des Coronavirus ein. In Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Bremen und im Saarland muss die Mund-Nasen-Bedeckung von kommendem Montag an beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln getragen werden, wie die Landesregierungen am Mittwoch mitteilten. Brandenburg will die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln einführen.

Zuvor hatten bereits Hessen, Schleswig-Holstein, Berlin, Hamburg, Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern eine Maskenpflicht beschlossen. Erlaubt sind sogenannte Alltagsmasken oder auch ein Schal oder Tuch.

Alltagsmasken sinnvoll

Als letztes Bundesland zog am Mittwoch Bremen nach. Die Pflicht zu einer Mund-Nasen-Bedeckung besteht im Öffentlichen Personennahverkehr sowie in Einzelhandelsgeschäften, wie Senatssprecher Christian Dohle am Mittwoch auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) bestätigte. Hintergrund sei, dass Niedersachsen sich jetzt auch für eine solche Lösung ausgesprochen habe. Bremen wolle einen Flickenteppich in dieser Frage vermeiden. Formal werde die Maskenpflicht am Freitag beschlossen.

Die niedersächsische Landesregierung hatte zuvor ebenfalls eine Maskenpflicht beim Einkaufen sowie im öffentlichen Nahverkehr verkündet. Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) erklärte in Hannover: "Der Infektionsschutz durch Alltagsmasken ist sinnvoll, damit andere Menschen nicht angesteckt werden können." Gleichzeitig bat er die Bürger, nicht zu hohe Erwartungen an Mund-Nasen-Bedeckungen zu knüpfen. Am wichtigsten sei und bleibe eine strikte Einhaltung von Abstandsregeln und Hygienevorschriften.

Geschlossenes Vorgehen

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) betonte am Mittwoch in Düsseldorf: "Die Rückkehr in eine verantwortungsvolle Normalität bleibt eng verbunden mit einem konsequent verfolgten Schutz der Gesundheit." Ein möglichst geschlossenes Vorgehen mit ähnlichen Regelungen in allen deutschen Ländern sei zentral für die Akzeptanz politischer Entscheidungen.

Das Wichtigste bleibe, Abstand zu halten und Hygieneregeln konsequent einzuhalten, erklärte Laschet. Nach Experten-Auffassung könne aber auch das Tragen von Alltagsmasken dazu beitragen, das Infektionsrisiko zu reduzieren. Ähnlich äußerte sich der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU). Reine Appelle zum Tragen einer Alltagsmaske hätten nicht den nötigen Erfolg erzielen können.

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