Papst Franziskus
epd-bild/Vatican Media/Agenzia Siciliani
Papst Franziskus hat angesichts der Corona-Krise davor gewarnt, nach deren Ende zur Normalität zurückzukehren und deren Folgen zu verdrängen.
08.04.2020

Worte und Taten heutiger Populisten in Europa erinnerten an die Ansprachen Adolf Hitlers von 1933, sagte er in einem am Mittwoch von der katholischen Wochenzeitung "The Tablet" in London veröffentlichten Interview. "Die Erinnerung wird uns helfen", betonte er darin angesichts der Tendenz, nach Krisen ungeachtet der Vergangenheit weiterhin die gleichen Fehler zu begehen.

Weltweite Epidemie

Franziskus wies in diesem Zusammenhang auf eine "selektive Erinnerung" nach den beiden Weltkriegen des 20. Jahrhunderts hin. Hochrangige Persönlichkeiten hätten etwa den 70. Jahrestag der Landung der Alliierten in der Normandie gefeiert, die das Ende der Diktatur eingeleitet habe. "Aber niemand schien sich an die 10.000 Jungen zu erinnern, die am Strand gefallen sind."

Die weltweite Epidemie werfe ein "Licht auf die Verlogenheit", betonte das katholische Kirchenoberhaupt. Viele politisch Verantwortliche würden versprechen, das Virus und den Hunger zu bekämpfen, während sie weiterhin Waffen produzierten. Die Corona-Krise müsse zum Anlass genommen werden, die Verlogenheit aufzugeben und stattdessen wahrhaftig zu sein. "Entweder wir setzten unsere Glaubensüberzeugungen kohärent um oder wir verlieren alles."

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