Protest von Maria 2.0 im Januar in Frankfurt am Main
epd-bild/Peter Jülich
Weder beim Zölibat noch bei der Rolle der Frau lasse die katholische Kirche Änderungswillen erkennen, beklagt die Fraueninitiative Maria 2.0.
14.02.2020

Vertreterinnen der katholischen Reformbewegung Maria 2.0 haben enttäuscht auf das Papst-Schreiben zur Amazonas-Synode reagiert. Weder beim Zölibat noch bei der Rolle der Frau gebe es Fortschritte, sagte Monika Humpert, Sprecherin der Maria-2.0-Gruppe in Frankfurt am Main, der Koblenzer "Rhein-Zeitung" (Freitag). "Die Hoffnung, dass sich mal irgendetwas verändert in dieser Struktur, die durch das Zölibat geprägt ist, wurde damit zunichte gemacht."

"Für mich ist das Zölibat eine Obsession, gewissermaßen ein Fluch, an dem die Kirche zugrunde geht", sagte Humpert. Die katholische Kirche verliere das Wichtige aus den Augen, nämlich dass die Glaubensgemeinschaft alle einschließe, auch die Frauen. Die Kirchenmänner hätten "eine Parallelwelt geschaffen", die von der Lebenswirklichkeit der Gläubigen weit entfernt sei, kritisierte die Sprecherin der Fraueninitiative Maria 2.0. "Hätte der Papst eine Frau, vielleicht eine Tochter, würde er vieles wahrscheinlich anders sehen."

Papst gegen "Klerikalisierung der Frauen"

In seinem am Mittwoch in Rom veröffentlichten Schreiben lehnt Papst Franziskus Weiheämter für Frauen als Mittel gegen den Priestermangel ab. Er argumentiert, dies würde zu einer "Klerikalisierung der Frauen" führen und ihren Beitrag schmälern. Auch eine Weihe verheirateter Männer zu katholischen Priestern schloss der Pontifex vorerst aus. Im Mittelpunkt des Schreibens "Das geliebte Amazonien" ("Querida Amazonia") stehen ökologische und soziale Fragen.

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