Ausgebrannter Pick-Up in einer Seitenstraße
epd-bild/Meinolf Kössmeier
Mehrere Hundert mexikanische Friedensaktivisten haben sich am Donnerstag (Ortszeit) in einem Marsch auf den Weg nach Mexiko-Stadt gemacht.
24.01.2020

Mexikanische Friedensaktivisten zogen am Donnerstag (Ortszeit) vor Mexiko-Stadt los, um gegen die Unsicherheit und die Gewalt in Mexiko zu demonstrieren. Sie fordern, dass die Regierung effektivere Maßnahmen gegen die ausufernde Kriminaliät einleitet.

Die Teilnehmer des "Marsches für die Wahrheit, Gerechtigkeit und Frieden" folgen dem Aufruf einer Gruppe um den Dichter Javier Sicilia und dem Mormonen Julian LeBarón. Sicilia kämpft gegen die gewalttätigen Verhältnisse, seit sein Sohn 2011 von Kriminellen ermordet wurde. Unter anderem organisiert er Friedenskarawanen, die durch das gesamte Land zogen. LeBarón verlor vergangenes Jahr neun Angehörige - drei Frauen und sechs Kinder-, die bei einem Angriff der Mafia hingerichtet wurden. Auch er ist schon lange in der Friedensbewegung aktiv.

Der Staatschef spricht von einer "Show"

Am Sonntag soll der Marsch am Regierungspalast in Mexiko-Stadt ankommen. "Wir hoffen, dass der Präsident uns hört", erklärte Sicilia vorab. Der Staatschef Andrés Manuel López Obrador hat jedoch bereits angekündigt, dass er die Gruppe nicht empfangen werde, weil er die "Show" nicht mitmachen wolle. Er werde die Friedensbewegten an das Ministerium für öffentliche Sicherheit verweisen.

Sicilia und andere Mitglieder der Friedensbewegung hatten vor dem Amtsantritt López Obradors im Dezember 2018 gehofft, dass der Reformpräsident mehr gegen die Unsicherheit und die massiven Menschenrechtsverletzungen unternimmt. Gemeinsam mit Mitgliedern seines künftigen Kabinetts hatten sie eine Agenda ausgearbeitet, die aber von der Regierung nicht übernommen wurde.

Mexiko leidet unter massiver Gewaltkriminalität. Im ersten Amtsjahr des neuen Präsidenten wurden mehr als 36.000 Menschen ermordet, so viele wie noch nie, seit die Zahlen erfasst wurden. 61.000 Menschen gelten offiziellen Angaben zufolge als vermisst. Viele von ihnen wurden von Kriminellen verschleppt und wahrscheinlich ermordet.

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