Die Kulturstaatsministerin Monika Grütters (Archivbild)
epd-bild / Rolf Zöllner
Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) hat am Mittwoch drei von Nazis enteignete Kunstwerke aus dem Besitz des französischen Kunstsammlers und Mäzens Armand Dorville (1875-1941) an dessen Erben zurückgegeben.
22.01.2020

Darunter waren zwei Werke aus dem Schwabinger Kunstfund von Cornelius Gurlitt (1932-2014), dem Sohn des NS-Kunsthändlers Hildebrand Gurlitt, wie die Pressestelle der Kulturstaatsministerin in Berlin mitteilte.

Bei den restituierten Gemälden handelte es sich um das Aquarell "Dame im Abendkleid" und das Ölgemälde "Porträt einer Dame" von Jean-Louis Forain (1852-1931) - beide aus dem Gurlitt-Nachlass - sowie um die Zeichnung "Amazone mit aufbäumendem Pferd" von Constantin Guys (1802-1858), die zuletzt in Privatbesitz war.

Grütters: Wichtige Geste

Der Kunstbesitz des 1941 verstorbenen jüdischen Anwalts und Sammlers war 1942 in Nizza zwangsversteigert worden. Dorville hatte sich zuvor wegen der deutschen Besetzung Frankreichs aus Paris in den Südwesten des Landes zurückgezogen. Der Erlös der Versteigerung wurde seinen Erben aber vorenthalten, die Versteigerung wurde durch einen Zwangsverwalter unter die Kontrolle der Vichy-Regierung gebracht. Ein Teil der Familie wurde später von den Nationalsozialisten ermordet.

Dieses Schicksal zeige in besonderem Maße, "wie perfide der NS-Kunstraubs organisiert war", sagte Grütters. Das Leid und das Unrecht, das die Familie Dorville unter den Nazis erleiden musste, lasse sich nicht wiedergutmachen. Sie empfinde es aber als wichtige Geste, mit der Rückgabe wenigstens ein Stück weit zu historischer Gerechtigkeit beitragen zu können.

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