Die Sächsische Landesbibliothek in Dresden hat am Mittwoch seit Jahrzehnten verschollene Schriften aus der Reformationszeit zurückerhalten.
epd-bild/Dietrich Flechtner
Die Sächsische Landesbibliothek in Dresden hat seit Jahrzehnten verschollene Schriften aus der Reformationszeit zurückerhalten.
04.12.2019

Es handele sich um neun Bücher mit theologischen Abhandlungen aus dem 16., 17. und 18. Jahrhundert, sagte der Generaldirektor der Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek, Achim Bonte, am Mittwoch bei der Übergabe in Dresden. Ein Band enthalte eine eigenhändige Widmung von Johannes Bugenhagen (1485-1558), ein Wegbegleiter Martin Luthers.

Die Bücher waren bisher Teil der Kriegsverluste der Bibliothek. Mehr als 200.000 Handschriften, Bücher und Karten werden Bonte zufolge bis heute vermisst. Der Verbleib vieler Werke sei ungeklärt. Ein großer Teil sei nach Russland verbracht worden, wo die Dresdner Bibliothek Bestände in den vergangenen Jahren sichten und zum Teil digitalisieren konnte.

Auf dem Dachboden auf die Werke gestoßen

Entdeckt hatte die Bücher der Direktor des Museums Alte Pfefferküchlerei in Weißenberg bei Bautzen, Sebastian Walther, im Juni 2018. Eher zufällig sei er bei einer Durchsicht des Museumsdepots auf dem Dachboden auf die Werke gestoßen, sagte er bei der Übergabe. Sein Verdacht, dass sie zum Bestand der Dresdner Bibliothek gehören, habe sich schon sehr bald nach einem Blick in den Katalog der Kriegsverluste bestätigt.

Die Bände lagerten während des Zweiten Weltkrieges mit hoher Wahrscheinlichkeit in Schloss Gröditz nahe Weißenberg (Landkreis Bautzen). Insgesamt waren dort 268 Kisten aus der Sächsischen Landesbibliothek untergebracht.

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