Minister auf der Bundespressekonferenz
epd-bild/Rolf Zöllner
Der Vorsitzende der Bundespressekonferenz, Gregor Mayntz, sieht die PR-Strategien von Parteien und Ministerien mit Sorge.
15.11.2019

Politiker werten mit ihrer PR-Arbeit nach Ansicht des Vorsitzenden der Bundespressekonferenz, Gregor Mayntz, teilweise den Journalismus ab. Parteien berichteten mit gestellten Interviews über sich selbst, Ministerien kopierten journalistische Formate für ihre PR, sagte der Berlin-Korrespondent der "Rheinischen Post" am Freitag bei der Konferenz "Formate des Politischen" in Berlin.

"News ohne Journalisten"

Als Beispiele nannte er das kürzliche, im Internet abrufbare Gespräch zwischen Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zum 30. Jahrestag des Mauerfalls und die Rubrik "Grill den Scheuer" der Pressearbeit von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). Das "Grillen" - aus dem journalistischen Jargon ein Begriff für besonders hartnäckiges und kritisches Fragen - sei dabei eher "lauwarm als heiß", sagte Mayntz. In der Bundespressekonferenz sei Scheuer in seiner zweijährigen Amtszeit dagegen nur einmal gewesen.

Der Verein der Hauptstadtjournalisten veranstaltet Pressekonferenzen und ist dabei der Herr über die Regeln, zu denen unter anderem gehört, dass Pressekonferenzen erst enden, wenn alle Fragen beantwortet sind. Gemeinsam mit dem Deutschlandfunk veranstaltete die Bundespressekonferenz am Freitag die Tagung "Formate des Politischen". Schwerpunkt ist in diesem Jahr unter dem Titel "News ohne Journalisten - Wird der Journalismus in der digitalen Öffentlichkeitsarbeit verdrängt?" die Öffentlichkeitsarbeit der Politik.

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