Die "Bravo" erscheint seit 1956 (Archivbild)
epd-bild / BRAVO
Einst hatte die "Bravo" eine Millionenauflage, heute verkauft die Zeitschrift noch rund 77.000 Exemplare. Der Bauer-Verlag zieht nun Konsequenzen: Die Zeitschrift wird ab 2020 nur noch alle vier Wochen gedruckt.
13.11.2019

Die traditionsreiche Jugendzeitschrift "Bravo" erscheint ab dem kommenden Jahr nur noch alle vier statt wie bislang alle zwei Wochen. "Bravo" konzentriere sich ab sofort stärker auf digitale Formate und Bewegtbild, teilte der Heinrich Bauer Verlag am Mittwoch in Hamburg mit. Das gedruckte Magazin bleibe aber mit dreizehn Ausgaben pro Jahr wichtiger Bestandteil im "Bravo"-Markenkosmos, hieß es.

Die Umstellung hat auch Konsequenzen für die Redaktion: "Im Rahmen der Veränderungen müssen wir uns leider von drei Mitarbeitern aus der Print-Redaktion trennen", sagte eine Verlagssprecherin auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd).

Neben der Zeitschrift und der eigenen Internetseite ist "Bravo" unter anderem bei Snapchat, Instagram, Youtube, Facebook und WhatsApp aktiv. Die bekannte Aufklärungsrubrik "Dr. Sommer" gibt es seit diesem Monat auch als Podcast. "Wir müssen dort sein, wo sich unsere Zielgruppe aufhält, um nicht an Relevanz zu verlieren", erklärte "Bravo"-Verlagsleiter Karsten Binke. 96 Prozent der Jugendlichen nutzten heute das Internet, 90 Prozent seien auf Social-Media-Plattformen unterwegs, sagte Binke unter Berufung auf eine Studie des Bauer-Verlags.

"Bravo" erscheint seit 1956

"Bravo" sei zwar extrem beliebt bei den Jugendlichen, "aber Teenager sind längst nicht so markentreu wie ältere Zielgruppen", erklärte der Verlagsleiter. Das Magazin sei das "Premiummedium", zu dem Jugendliche griffen, wenn sie sich ausführlich über bestimmte Themen informieren wollen.

Die "Bravo" erscheint seit 1956, gegründet wurde sie von dem Journalisten Peter Boenisch und dem Verleger Helmut Kindler. Seit 1968 wird das Blatt im Bauer-Verlag verlegt, Redaktionssitz ist München.

In Hochzeiten wurden weit über eine Million Exemplare verkauft. Bis 2015 kam die Jugendzeitschrift wöchentlich heraus, dann stellte der Bauer-Verlag auf die zweiwöchentliche Erscheinungsweise um. Die Auflagen der Teenie-Zeitschrift sinken seit Jahren dramatisch: Im dritten Quartal 2019 kam das Magazin noch auf eine verkaufte Auflage von 76.932 Stück. Zehn Jahre zuvor waren es laut der Auflagenkontrolle IVW noch 555.934 Stück.

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Ist doch kein Wunder, dass die bald pleite gehen. Früher haben sie Dinge gewagt, die sich sonst keiner traut. Beispielsweise gab es 16 Jahre lang harmlose Aktfotos von 16- bis 20-Jährigen zu sehen, mit denen man sich vergleichen konnte, um zu sehen, ob mit einem alles normal ist. Jetzt zeigen sie da nur noch Erwachsene, obwohl es nach deutschem Recht immer noch ab 16 erlaubt wäre, wenn die Eltern der Models unterschreiben. Wenn man sich mit Erwachsenen vergleichen soll, kriegt man doch nur Minderwertigkeitskomplexe.
Ich habe dann „Dr. Sommer“ angeschrieben, ob sie nicht auch wieder 16- und 17-Jährige mitmachen lassen wollen. Da haben sie dann erst so getan, als wären sie meiner Meinung, haben aber nichts geändert. Als ich noch mal nachgefragt habe, und meinte, dass es besser für ihre Auflage wäre, wenn sie auf Leserwünsche hören würden, haben sie den Kontakt abgebrochen. Also habe ich eine Petition auf Change.org, Suchwort „Sexualaufklärung“ an die Bravo gestartet. Noch ohne Erfolg.
Also, bitte unterschreibt dort. Vielleicht ist die Bravo noch zu retten. Wenn sie endlich auf ihre Leser hört.

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