Blick in die Ausstellung "Rotes Käppchen - blauer Bart"
epd-bild/Andreas Fischer
"Rotes Käppchen - blauer Bart": Eine neue Ausstellung in der Kasseler Grimmwelt widmet sich der Welt der Farben im Märchen.
11.11.2019

Eine Reise durch die Welt der Farben im Märchen bietet die Ausstellung "Rotes Käppchen - blauer Bart", die die Kasseler Grimmwelt ab Mittwoch bis zum 13. April 2020 präsentiert. Das Thema Farbe sei emotional und zugleich universell, sagte Leiter Peter Stohler am Montag in Kassel. Die Ausstellung, deren Besuch auch für Kinder ab sieben Jahren geeignet ist, bietet zahlreiche Mitmachstationen. Farbige Schatten sind dabei ebenso zu entdecken wie die Wirkung eines Prismas.

Kuratorin Sabine Schimma wies darauf hin, dass Farben in Märchen stets einen Symbolgehalt hätten, der allerdings nicht immer eindeutig sei und vom konkreten Auftreten der Farbe abhänge. So stehe etwa die Farbe Rot im Märchen "Schneewittchen" für Vitalität, was dazu führe, dass die Titelfigur wegen ihrer roten Wangen zunächst nicht beerdigt wird. Die Farbe könne aber auch wie in "Rotkäppchen" Sinnlichkeit bedeuten. Neben Rot tauchen die Farben Weiß, Schwarz und Gold am meisten in Märchen auf, Blau und Grün spielten, da sie in der Natur häufig vorkämen, eher eine untergeordnete Rolle. Zahlreiche Illustrationen aus historischen Märchenbüchern zeigen in der Ausstellung zudem die bunte Vielfalt der Märchen.

Farbe Blau symbolisiert Unendlichkeit

Die Ausstellung, die nach Farben gegliedert ist, birgt auch zahlreiche Informationen zum Thema Farbe allgemein. So gelten die Farben Grau und Braun als Farben des Unscheinbaren und Niedrigen, als Farben der Demut, wie es hieß. Dies zeige sich unter anderem auch darin, das christliche Orden gerne die Farbe Braun für ihre Kleidung wählten. Als bedeutendes Objekt der Farbe Blau, die unter anderem Unendlichkeit symbolisiert, gilt die blaue Blume der Romantik. In einem Unendlichkeitsspiegel kann sich der Betrachter selbst in eine endlose Reihe mit dieser Blume stellen. Blau ist den Angaben zufolge in der bildenden Kunst auch der Mantel der Gottesmutter Maria - als Zeichen spiritueller Reinheit.

An anderer Stelle finden sich anschauliche Informationen zur Farbenlehre Goethes von 1810 oder zu der von dem romantischen Maler Philipp Otto Runge entworfenen Farbenkugel aus dem selben Jahr. Ein Begleitprogramm mit 30 Angeboten ab, darunter auch eine Farbberatung, rundet die Ausstellung ab.

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