Marktkirche in Hannover (Archivbild)
epd-bild/Norbert Neetz
Traditionell ist die Stadt Hannover Patronin der evangelischen Marktkirche. Da der künftige Oberbürgermeister, Belit Onay, nicht der evangelisch-lutherischen Kirche angehört, wird er dieses Ehrenamt jedoch nicht ausüben.
11.11.2019

Der künftige Oberbürgermeister von Hannover, Belit Onay (Grüne), wird anders als sein Vorgänger nicht Mitglied im Kirchenvorstand der evangelischen Marktkirche in der Stadt werden. Onay gehöre nicht der evangelisch-lutherischen Kirche an und könne somit dieses Ehrenamt nicht selbst ausüben, sagte Pastorin Hanna Kreisel-Liebermann am Montag auf epd-Anfrage. Die Stadt Hannover ist traditionell Patronin der Marktkirche. Deswegen hatte bisher der Oberbürgermeister durch sein Amt einen festen Platz im 15-köpfigen Kirchenvorstand inne.

Der 38-jährige Jurist Onay war am Sonntag an die Spitze des Rathauses in der niedersächsischen Landeshauptstadt gewählt worden. In einer Stichwahl setzte er sich mit 52,9 Prozent der Stimmen gegen seinen parteilosen Mitbewerber Eckhard Scholz durch, der für die CDU antrat. Der bisherige Landtagsabgeordnete Onay, der sich als "liberalen Muslim" bezeichnet, ist der erste türkischstämmige Oberbürgermeister einer deutschen Großstadt. Er wurde in Goslar geboren. Seine Eltern kamen in den 1970er Jahren aus Istanbul nach Deutschland. Onay wird voraussichtlich im Laufe des November offiziell sein neues Amt antreten.

Onay könne aber jemanden an seiner Stelle in das Gremium entsenden. Auch der heutige niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) saß während seiner Zeit als hannoverscher Oberbürgermeister nicht selbst im Vorstand der zentralen City-Kirche, weil er nicht der evangelischen Kirche angehörte. Zuletzt nahm Onays Vorgänger Stefan Schostok (SPD) dieses Amt wahr. Selbstverständlich werde die Marktkirche auch ohne offizielles Kirchenamt eng mit dem neuen Oberbürgermeister kooperieren, sagte Pastorin Kreisel-Liebermann. Die im Mittelalter errichtete Marktkirche ist die älteste und größte Kirche der niedersächsischen Landeshauptstadt. Sie gilt als ein Mittelpunkt des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens in der Stadt.

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