Zehntausende Menschen feiern am Brandenburger Tor 30 Jahre Mauerfall
epd-bild/Christian Ditsch
30 Jahre nach dem Mauerfall werde stärker darüber geredet, was nach dem Mauerfall passiert ist, sagt Altbischof Axel Noack. "Da hat sich etwas verändert in der Jubiläumskultur."
11.11.2019

Die Veranstaltungen zum 30. Jahrestag des Mauerfalls haben nach Auffassung der ostdeutschen Theologen Axel Noack und Stephan Dorgerloh einen Wandel in der bisherigen Gedenkkultur gezeigt. Die Fragen würden ernster. Es werde stärker darüber geredet, was damals nach dem Mauerfall passiert ist, sagte Altbischof Noack am Sonntagabend in Dresden. Der Bundestag habe anders als früher nach Befindlichkeiten gefragt. "Da hat sich etwas verändert in der Jubiläumskultur", sagte Noack. Das sei "nichts Schlechtes".

Ein neuer Zungenschlag

Der Theologe und frühere Kultusminister in Sachsen-Anhalt, Dorgerloh, sagte, ihn habe fasziniert, dass der 30. Jahrestag mit großer Aufmerksamkeit begangen worden sei. Er habe das Gefühl, dass man plötzlich anfange, "den Osten noch mal anders sehen zu wollen". "Man will ihn plötzlich doch irgendwie ernst nehmen", sagte Dorgerloh. Es gehe heute nicht mehr nur um die Frage, wie man den 9. November 1989 verlebt habe, sondern um die Zeit danach. Das sei ein neuer Zungenschlag, der gut tue, sagte der SPD-Politiker.

Noack war von 1997 bis 2009 Bischof der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen. Er hatte maßgeblichen Anteil am Zusammenschluss des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) im Jahr 1991. Mit Dorgerloh und zwei Vertretern der Friedensinitiative Ostritz redete er bei einer Podiumsdiskussion bei der Synode EKD über das Erbe der friedlichen Revolution in der DDR und heutiges Engagement für eine friedliche und gerechte Welt.

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