Warteschlange bei der documemta vor dem Fridericianum
epd-bild/Andreas Fischer
Erstmals ist in Deutschland eine Ausstellung der US-Künstlerin Rachel Rose (Jahrgang 1986) zu sehen. Es sind sechs Werke, von denen fünf speziell für die Schau in Kassel entstanden.
25.10.2019

Die Schau im Fridericianum besteht aus sechs Werken - fünf eigens für Kassel inszenierte Videoinstallationen und ein Raum mit Skulpturen. Sie seien ein wichtiges Zeugnis einer Künstlerin, die in den vergangenen Jahren eine "spektakuläre Karriere" hingelegt habe, sagte Moritz Wesseler, Direktor des s, am Freitag in Kassel. Rose sei bei vielen international bedeutsamen Kunstausstellungen vertreten gewesen, unter anderen auch bei der Biennale in Venedig.

Die Schau "Rachel Rose" ist vom 26. Oktober bis 12. Januar im Museum Fridericianum zu besichtigen. Die teils überdimensional großen Videoinstallationen beschäftigten sich mit den Fragen, was das Menschsein ausmache und wohin es mit der Welt gehe, erläuterte Wesseler.

Die Schau in Kassel sei ein Feuerwerk, das ganze Haus sei zu einem "Konzert" verwandelt. Den jeweils rund zehnminütigen Videoarbeiten, die musikalisch unterlegt sind, gehe eine sehr intensive Recherche der Künstlerin voraus, erklärte Wesseler.

Video zeigt Bilder aus Kinderbüchern

So habe Rose in dem Video "Lake View" unzählige Bilder aus Kinderbüchern des 19. und 20. Jahrhunderts gescannt und mit Hilfe der Zeichentrickkunst ein eindrückliches Video erstellt. Es zeigt ein undefinierbares, von seinen Besitzern alleingelassenes Haustier, das sich in eine Art Zauberwald wagt und dort unterschiedlichste Wesen kennenlernt, unter anderen auch eines seiner eigenen Gattung. Auf diese Weise bearbeite die Künstlerin das Thema Einsamkeit und lasse viel Raum für Assoziationen. Die Ausstellung biete auch für Kinder und Jugendliche viele Anknüpfungspunkte.

Andere Arbeiten beziehen bewusst den Raum mit in die Gestaltung ein, so etwa das Werk "Sitting, Feeding, Sleeping", das in einem langen, sich immer mehr verjüngenden Raum untergebracht ist und sich unter anderem mit der Kryonik beschäftigt, bei der Lebewesen eingefroren werden, um sie später vielleicht einmal wieder zum Leben zu erwecken.

Geradezu unheimlich wirkt der einzige nicht mit einem Video versehene Raum, der mit "Borns" genannten Skulpturen bestückt ist. Hier zeigt Rose aus Glas verschiedene Eiformen, die mit unterschiedlichen Steinen verschmolzen sind. Die düstere Atmosphäre hier erinnert ein wenig an den ersten "Alien"-Film des britischen Regisseurs Ridley Scott.

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