Atwood 2017 in Frankfurt am Main
epd-bild/Heike Lyding
Margaret Atwood und Bernardine Evaristo teilen sich den Booker-Preis. Die Jury begeht mit der Entscheidung einen Regelbruch.
15.10.2019

Nach einem bewussten Regelbruch der Jury gibt es in diesem Jahr gleich zwei Gewinnerinnen des Booker-Preises: Die Autorinnen Margaret Atwood und Bernardine Evaristo teilen sich den mit 50.000 Pfund (rund 57.000 Euro) dotierten Buchpreis. Die Auszeichnungen für englischsprachige Literatur wurde am Montagabend in London vergeben. Eigentlich ist es der Jury seit einer Regeländerung 1993 verboten, den Preis an zwei Autorinnen zu vergeben, aber man habe sich nach mehrstündigen Beratungen doch dafür entschieden, sagte der Vorsitzende der Jury, Peter Florence.

Erstmals eine schwarze Frau ausgezeichnet

Die kanadische Autorin Margaret Atwood erhielt den Preis für ihr Buch "The Testaments". Bernardine Evaristo wurde für ihren Roman "Girl, Woman, Other" ausgezeichnet.

Margaret Atwood ist mit 79 Jahren die älteste Booker-Preis-Gewinnerin. Die 60-jährige Bernardine Evaristo ist die erste schwarze Frau, die mit dem Preis ausgezeichnet wurde.

Nach der Verkündung der Gewinnerinnen standen die beiden Autorinnen Arm in Arm auf der Bühne. "Ich dachte eigentlich, ich sei zu alt für den Preis", sagte Atwood. "Ich brauche diese Art von Aufmerksamkeit nicht, deshalb bin ich sehr froh, dass Du welche bekommst", sagte sie zu ihrer Mitgewinnerin. Sie freue sich, nicht alleine auf der Bühne stehen zu müssen. Bernardine Evaristo sagte, sie hoffe, ihr würden schnell weitere schwarze Frauen als Booker-Preisträgerinnen folgen.

In der Jury für den diesjährigen Preis saßen neben dem Vorsitzenden und Direktor des Hay Festivals, Peter Florence, die Verlegerin Liz Calder, die britisch-chinesische Autorin und Filmemacherin Xiaolu Guo sowie die Journalistin und ehemalige Anwältin Afua Hirsch. Zudem war die Pianistin und Dirigentin Joanna MacGregor Mitglied der Jury.

151 Bücher eingereicht

In diesem Jahr wurden 151 Bücher für den Wettbewerb eingereicht. Auf die Shortlist hatte es neben den Gewinnerinnen auch Salman Rushdie mit seinem Buch "Quichotte" geschafft. Zudem waren die britisch-amerikanische Autorin Lucy Ellmann für "Ducks, Newburyport" und die Nigerianerin Chigozie Obioma für "An Orchestra of Minorities" nominiert. Die türkisch-britische Schriftstellerin Elif Shafak schaffte es mit "10 Minutes 38 Seconds in This Strange World" auf die Shortlist.

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