Kriegszerstörungen in Syrien (Archiv-Bild): Treibt bald der Klimawandel Kriege an?
epd-bild/Mohammad Alissa/Save the Children
"Wenn die Menschen keinen Zugang mehr zu sauberem Trinkwasser haben, ganze Ernten wegen Dauerdürren ausfallen und Konflikte um die wenigen verbleibenden Ressourcen beginnen, werden die Kriege der Zukunft Klimakriege sein", sagt der deutsche Außenminister.
26.09.2019

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat in der Generaldebatte der Vereinten Nationen vor Klimakriegen gewarnt. "Der Klimawandel ist längst nicht mehr nur eine ökologische Herausforderung für die Menschheit", sagte er am Mittwochabend (Ortszeit) bei der UN-Vollversammlung in New York: "Er ist immer öfter eine Frage von Krieg und Frieden." Maas betonte: "Wenn die Menschen keinen Zugang mehr zu sauberem Trinkwasser haben, ganze Ernten wegen Dauerdürren ausfallen und Konflikte um die wenigen verbleibenden Ressourcen beginnen, werden die Kriege der Zukunft Klimakriege sein."

"Die Erde brennt lichterloh"

Während in New York über Nachhaltigkeit geredet werde, drohe das Rennen gegen den Klimawandel verloren zu gehen. "Die Erde brennt lichterloh", betonte Maas: "Während wir von Nachhaltigkeit reden, sterben Menschen in Kriegen und Konflikten, bei deren Lösung wir seit Jahren versagen." Es sei die Zeit nachhaltig zu handeln - auch in der Außen- und Sicherheitspolitik. Und nachhaltig sei eine Außenpolitik, die auf dauerhafte Konfliktlösung sowie auf tragfähige Abkommen setze statt auf schnelle Deals auf Kosten anderer.

Der Außenminister forderte, dass der Sicherheitsrat von einem Krisenreaktionsgremium zu einem Krisenpräventionsgremium werden müsse. Er müsse endlich auch die Konfliktursachen in den Blick nehmen. Die Bundesregierung habe im vergangenen Jahr eine Allianz für den Multilateralismus ins Leben gerufen. Denn keine einzige der großen Zukunftsfragen werde von einem Land alleine gelöst. Auf Globalisierung, Digitalisierung, Migration und den menschengemachten Klimawandel finde man nur gemeinsam Antworten. So wolle er noch im Laufe des Donnerstags mit mehr als 50 Außenministerinnen und Außenminister zusammenkommen, um konkrete Schritte zu vereinbaren: zur Stärkung des Völkerrechts und der Menschenrechte, bei Abrüstung, Krisenprävention, Friedenskonsolidierung und bei globalen Zukunftsfragen wie dem Klimawandel.

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