Dresdner Frauenkirche (Archivbild)
epd-bild/Matthias Rietschel
Musik unter barocker Kuppel: Die Dresdner Frauenkirche ist Ort reger Konzerttätigkeit. Auch im neuen Jahr werden wieder Stars aus aller Welt erwartet. Der künstlerische Leiter Daniel Hope legt Wert auf interkulturellen Austausch.
19.09.2019

Die Dresdner Frauenkirche präsentiert 2020 rund 125 musikalische Angebote. Wie der künstlerische Leiter Daniel Hope am Donnerstag in Dresden sagte, sind unter anderem 36 Gastkonzerte mit zum Teil ungewöhnlichen Interpretationen sowie interkulturellen Aspekten geplant. Im Fokus stünden eine große musikalische Bandbreite in höchster Qualität sowie Internationalität. "Andere Länder und Kulturen bleiben ein großes Thema", sagte der Geiger Hope, der seit 2017 "Artistic Director" an der Frauenkirche ist.

Die Sprache der Musik sei universell und emotional, sie konfrontiere und verbinde gleichermaßen, sagte Hope. Das wolle die Frauenkirche auch im neuen Jahr in vielfältiger Form nutzen. Akzente würden etwa mit Georg Friedrich Händels Oratorium "Israel in Ägypten" gesetzt. Zu Gast seien die britischen King's Singers ebenso wie der junge französische Pianist Jean-Yves Thibaudet und der Cape Town Opera Chorus aus Südafrika. Hope selbst gestaltet mehrere Konzerte, darunter eines mit dem Schauspieler Sebastian Koch sowie eine Konzert zum Gedenken an die Reichspogromnacht.

Klassische Musik und musikalische Neuentdeckungen

Darüber hinaus sind die Chöre und das Ensemble der Frauenkirche in etlichen Konzerten zu erleben. Wie Frauenkirchenkantor Matthias Grünert sagte, stellen allein 16 Sonntagsmusiken Schätze der Kirchenmusik vor. Im Fokus stehen 2020 unter anderem Werke von Ludwig van Beethoven, dessen 250. Geburtstag gefeiert wird. So erklingt etwa zum 15. Kirchweihfest der Frauenkirche im Oktober 2020 Beethovens Oratorium "Christus am Ölberg".

Die Konzerte werden zusätzlich zu den musikalischen Angeboten in den Gottesdiensten konzipiert. Sie bieten klassische Musik ebenso wie musikalische Neuentdeckungen. Angebote gibt es auch für Kinder und die junge Generation, so etwa Familienführungen und Gesprächskonzerte.

Kein Konzertsaal mit sakralem Anstrich

Etliche Orgelkonzerte stehen auf dem Musikprogramm, gestaltet vor allem von Frauenkirchenorganist Samuel Kummer. In einer extra Konzertreihe stellen sich junge Dresdner Musikstudenten und Talente vor. Neben Daniel Hope ist Frauenkirchenkantor Grünert für das Musikprogramm verantwortlich. Das erste Konzert im neuen Jahr findet am 1. Januar statt. Zur Aufführung kommt Händels "Messias".

Frauenkirchen-Pfarrer Sebastian Feydt sagte, die Frauenkirche sei kein Konzertsaal mit sakralem Anstrich. Sie sei ein "Gotteshaus, in dem Wort und Klang, geistliches Leben und musikalisches Erleben zusammenfinden".

Die Frauenkirche zählt jährlich rund zwei Millionen Besucher. Allein mit den musikalischen Angeboten werden der Stiftung zufolge jährlich Tausende Menschen erreicht. Der barocke Kuppelbau wurde bei Luftangriffen 1945 zerstört und erst nach 1990 wieder aufgebaut. Die Kirchweihe erfolgte im Oktober 2005.

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