Rodrigo Mundaca wehrt sich mit seiner Organisation Modatima gegen die Privatisierung der Wasserrechte in Chile. Für sein Engagement erhält der Agraringenieur den Nürnberger Menschenrechtspreis 2019.
19.09.2019

Weltweit drohen die Konflikte um Wasser weiter zuzunehmen. Darauf will der Nürnberger Menschenrechtspreis 2019 aufmerksam machen. Er wird an diesem Sonntag an den chilenischen Agraringenieur Rodrigo Mundaca verliehen. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert.

Die Auszeichnung geht der Jury zufolge an Mundaca stellvertretend für alle, die weltweit für den Zugang zu Wasser eintreten. Der Blick solle auf ein existenzielles Grundrecht gerichtet werden, das noch wenig im Bewusstsein der westlichen Bevölkerung sei. Denn 660 Millionen Menschen auf der Erde hätten keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.

Wahrung der Menschenrechte

Der 57-jährige Mundaca ist Generalsekretär der Organisation Modatima, die sich in der Region Petorca nördlich von Santiago de Chile gegen die Privatisierung der Wasserrechte wehrt. Davon profitieren Agrarunternehmen, die Avocados und Zitrusfrüchte anbauen. Die Menschen in der Region leiden aber unter Wasserknappheit. Die ländliche Bevölkerung und die Kleinbauern müssten für den eigenen Bedarf an Wasser oft bis zu 20 Kilometer laufen, beklagt die Organisation.

Der Menschenrechtspreis der Stadt Nürnberg wird seit 1995 alle zwei Jahre vergeben. Er wird an Einzelpersonen oder Gruppen verliehen, die sich vorbildlich und unter hohem persönlichen Risiko für die Wahrung der Menschenrechte engagieren. Preisträger der vergangenen Jahre waren die Uganderin Kasha Jacqueline Nabagesera, Vorkämpferin für die Rechte von Homosexuellen, oder der Gewerkschafter Amirul Haque Amin aus Bangladesch, der sich für die Rechte von Textilarbeiterinnen einsetzt.

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