Neuer Vorsitzender des öffentlich-rechtlichen Senderverbunds wird WDR-Intendant Tom Buhrow (Archivbild)
epd-bild/Guido Schiefer
WDR-Intendant Tom Buhrow führt ab 2020 die Geschäfte der ARD. Der Senderverbund beschäftigt sich weiter mit der Frage, wie das Sonntagsprogramm nach dem Wegfall der "Lindenstraße" ab April aussehen soll.
18.09.2019

Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) übernimmt Anfang 2020 die Geschäftsführung der ARD. Neuer Vorsitzender des öffentlich-rechtlichen Senderverbunds wird damit WDR-Intendant Tom Buhrow, wie die ARD am Mittwoch nach ihrer Hauptversammlung in Stuttgart mitteilte. Stellvertretender Vorsitzender an Buhrows Seite wird der Intendant des Bayerischen Rundfunks (BR), Ulrich Wilhelm, der noch bis Ende des Jahres die ARD-Geschäfte führt.

Buhrow (60) ist seit 2013 Intendant des WDR. Zuvor moderierte der Journalist seit 2006 die ARD-"Tagesthemen". Der BR hatte den ARD-Vorsitz seit Anfang 2018 inne, die Aufgabe wechselt in der Regel alle zwei Jahre im Kreis der neun Landesrundfunkanstalten. Der WDR hatte den Vorsitz zuletzt 2011/2012 übernommen. Unterstützt wird die vorsitzführende Anstalt vom ARD-Generalsekretariat mit Sitz in Berlin. Auch die Gremienvorsitzenden-Konferenz (GVK) der ARD wird 2020 vom WDR geleitet, ihr Vorsitzender wird Andreas Meyer-Lauber, Chef des WDR-Rundfunkrats.

Neugestaltung des Vorabendprogramms am Sonntag

Volker Herres, Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen, bekräftigte nach der Hauptversammlung, dass für eine Neugestaltung des Vorabendprogramms am Sonntag derzeit intern verschiedene Konzepte erarbeitet würden. Eine Entscheidung ist demnach noch nicht gefallen. Hintergrund ist die Einstellung der Kultserie "Lindenstraße" Ende März 2020.

In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass zu den diskutierten Varianten auch die Verlegung des Magazins "Weltspiegel" auf 18.30 Uhr gehört, was unter anderem bei den Auslandskorrespondenten des Senderverbundes für Unmut gesorgt hatte. Den Überlegungen zufolge könnte stattdessen die "Sportschau", die derzeit am Sonntag ab 18 Uhr gesendet wird, auf dem Sendeplatz direkt vor der "Tagesschau" laufen. Herres hatte sich vor der Intendantensitzung am Montag gegen eine Vorverlegung des "Weltspiegels" ausgesprochen. Eine Entscheidung über ein geändertes Sendeschema müssten die ARD-Intendanten einstimmig treffen.

Nach Angaben des Senderverbunds ist die App "ARD Audiothek" knapp zwei Jahre nach dem Start über 900.000 Mal auf Smartphones installiert worden. Die Radio-Mediathek, die auch über Web-Browser verfügbar ist, war im November 2017 gestartet. Seitdem seien mehr als 41 Millionen Mal Audios abgerufen worden.

Tina Hassel (55) bleibt für zunächst weitere zwei Jahre Chefredakteurin Fernsehen und Leiterin des ARD-Hauptstadtstudios. Die Intendanten stimmten der Vertragsverlängerung bei ihrem Treffen in Stuttgart zu. Die WDR-Journalistin leitet das Berliner Studio seit Juli 2015.

Teaserbild

Neuen Kommentar hinzufügen

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.

Plain text

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.