Die Unternehmensgruppe DuMont verkauft den Berliner Verlag an das Berliner Ehepaar Silke und Holger Friedrich. Der Verkauf muss noch vom Bundeskartellamt genehmigt werden.
17.09.2019

Die Unternehmensgruppe DuMont trennt sich nach zehn Jahren vom Berliner Verlag. Neue Eigentümer sind das Berliner Ehepaar Silke und Holger Friedrich mit ihrer familieneigenen Holding, teilte DuMont am Dienstag in Berlin und Köln mit. Zum Berliner Verlag gehören die "Berliner Zeitung", der "Berliner Kurier" und das "Berliner Abendblatt" sowie Digitalangebote, BerlinOnline, der Corporate Publisher MDSCreative und die Berliner Zeitungsdruckerei. Der Verkauf muss noch vom Bundeskartellamt genehmigt werden. Über den Kaufpreis wurde nach Angaben von DuMont Stillschweigen vereinbart.

Die Mitarbeiter wurden am Dienstag über den Verkauf unterrichtet. DuMont hatte den Berliner Verlag 2009 von der Mecom Group übernommen, hinter der der umstrittene britische Finanzinvestor David Montgomery stand.

Digitale Weiterentwicklung

Die neuen Eigentümer Silke und Holger Friedrich wollen nach eigenen Angaben vor allem die digitale Weiterentwicklung der Titel vorantreiben. Holger Friedrich sagte, "mit konsequent digital ausgerichteten Angeboten und einer tiefergehenden Aufarbeitung gesellschaftlich relevanter Themen möchten wir ein breiteres Publikum ansprechen und mit den Lesern stärker in Kontakt treten, als dies bisher der Fall ist". Holger Friedrich gründete 2009 den Technology Think Tank Core und ist Geschäftsführer der Commercial Coordination Germany. Silke Friedrich leitet derzeit die Berlin Metropolitan School, die nach eigenen Angaben mit über 1.000 Schülern die größte internationale Schule Berlins ist.

Die "Berliner Zeitung" verkaufte im zweiten Quartal des Jahres rund 84.000 Exemplare täglich, knapp zehn Prozent weniger als im Vorjahresquartal.

Im Februar war bekanntgeworden, dass der Verlag DuMont den Verkauf seiner Regionalzeitungen prüft. Zum Konzern gehören neben den Berliner Zeitungen die "Hamburger Morgenpost", der "Kölner Stadt-Anzeiger" und die "Mitteldeutsche Zeitung". Dem "Handelsblatt" sagte der Vorstandsvorsitzende Christoph Bauer im April, es sei noch nicht klar, ob das Unternehmen "Teile oder womöglich auch das gesamte Geschäft veräußern" wolle. Dabei gebe es "keine Denkverbote".

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