Klaus Toepfer beim Katholikentag 2018
epd-bild/Stefan Arend
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat am Montag in Bonn den Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen an Klaus Töpfer verliehen.
16.09.2019

Der frühere Bundesminister und Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) erhielt die Auszeichnung für sein herausragendes internationales Engagement für den Umwelt- und Naturschutz, für eine globale nachhaltige Entwicklung sowie für seine Verdienste um sein Heimatland NRW, wie die Düsseldorfer Staatskanzlei erklärte. Die Laudatio wollte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) halten. Merkel war 1994 Nachfolgerin von Töpfer als Bundesumweltministerin.

Töpfer als Bewahrer der Schöpfung

Laschet würdigte Töpfer als einen Pionier der Klimaaußenpolitik, als Vorkämpfer und frühen Mahner für globalen Umweltschutz. Töpfer habe die globale Bedeutung des Klimaschutzes als einer der ersten erkannt und sich regional, bundesweit und global mit Nachdruck und Erfolg für Lösungen eingesetzt, erklärte der Ministerpräsident. "Er ist ein echter Pionier der Klimaaußenpolitik, die weltweit Umweltschutz, Wachstum, sozialen Ausgleich und die Bewahrung der Schöpfung im Dialog mit der Staatengemeinschaft vorangetrieben hat."

Töpfer wurde 1938 in Waldenburg (Walbrzych) in Schlesien geboren. Nach der Vertreibung seiner Familie 1945 wuchs er in Westfalen auf. Seine berufliche Laufbahn startete er nach einem Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität Münster. 1971 wechselte er in die Politik, erst in die Staatskanzlei des Saarlandes, dann als Staatssekretär und ab 1985 als Umweltminister in Rheinland-Pfalz.

1987 übernahm Töpfer das Bundesumweltministerium in Bonn. 1998 beriefen ihn die Vereinten Nationen zum Exekutivdirektor des Umweltprogramms UNEP nach Nairobi. Von 1998 bis 2006 war Töpfer außerdem Unter-Generalsekretär der Vereinten Nationen und Generaldirektor des Büros in Nairobi, außerdem von 2001 bis 2010 Mitglied, dann stellvertretender Vorsitzender im Rat für Nachhaltige Entwicklung. Seit 2007 lehrt Töpfer als Professor an der Tongji-Universität Shanghai.

Weltweit geachtet und geehrt

Töpfer erhielt zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen, darunter 1990 das große Bundesverdienstkreuz, 2002 den Deutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und 2008 den Deutschen Nachhaltigkeitspreis für sein Lebenswerk. 2012 wurde er in die Earth Hall of Fame von Kyoto aufgenommen. Er ist Ehrenbürger seiner Heimatstadt Höxter und der Stadt Shanghai.

Der Staatspreis wurde 1986 als höchste Auszeichnung des Landes Nordrhein-Westfalen gestiftet. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert. In den vergangenen Jahren wurden unter anderem der Kölner Schriftsteller Navid Kermani, die Gründer des Komitees Cap Anamur Christel Neudeck und Rupert Neudeck, die Künstler Günther Uecker und Gerhard Richter sowie Marcel Reich-Ranicki, Alice Schwarzer und Jürgen Habermas mit dem Staatspreis ausgezeichnet.

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