Der Sportbeauftragte der EKD, Volker Jung (l.), und Axel Hellmann, Mitglied des Vorstands von Eintracht Frankfurt, stellten in Frankfurt am Main die Broschüre "Zwischen Himmel und Erde bewegen" vor.
epd-bild/Thomas Rohnke
"Zwischen Himmel und Erde bewegen": Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau hat eine Broschüre veröffentlicht, in der gelungene Beispiele der Zusammenarbeit von kirchlicher Arbeit und Sport vorgestellt werden.
16.09.2019

Kirche und Sport sind nach Ansicht des Sportbeauftragten der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Volker Jung, natürliche Verbündete bei der Gestaltung des gesellschaftlichen Lebens. Sie könnten vor allem auf dem Land noch stärker zusammenwirken, sagte der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) am Montag bei der Präsentation einer Broschüre mit Praxisbeispielen. "Der Auftrag der Gemeinden ist ein Auftrag in die Welt und in das Leben hinein", betonte er. So könnten etwa vor einem großen Sportfest der Sportverein und die Kirchengemeinde einen Gottesdienst anbieten.

Auch die beiden evangelischen Landeskirchen in Hessen und der Verein Eintracht Frankfurt könnten noch stärker als bisher kooperieren, sagte Jung. Im Blick auf den Ökumenischen Kirchentag 2021 sei zum Beispiel denkbar, den Abschlussgottesdienst in der Commerzbank-Arena auszurichten. Der Eintracht-Frankfurt-Fan, Langstreckenläufer und Radfahrer Jung regte ferner an, künftig beispielsweise auch darüber nachzudenken, wie über Religionsgrenzen hinweg Zusammenarbeit möglich sein kann. Er schlug eine interreligiöse Fußballmannschaft mit Christen, Juden und Muslimen vor.

Rassismus habe im Fußball nichts zu suchen

Das Vorstandsmitglied der Frankfurter Eintracht, Axel Hellmann, sagte bei der Präsentation der Broschüre, er freue sich, wenn der Abschlussgottesdienst des Kirchentags 2021 im Stadion gefeiert werden könne. Zudem regte er an, die "Eintracht-Volunteers" dem Kirchentag für Servicedienste und die etwa 300 Übungsleiter für Bewegungstrainings zur Verfügung zu stellen.

Hellmann bezeichnete eine offene Grundhaltung in Fragen des Glaubens oder der Kultur als unabdingbar im Sport. Gerade im Profibereich könne es nichts anderes als "Weltoffenheit und Toleranz" geben. Hellmann und Jung waren sich auch darüber einig, dass Rassismus und Antisemitismus im Fußball nichts zu suchen haben. Dazu müssten die Profivereine dies aber noch mehr als bisher "klar benennen und brandmarken", sagte Hellmann.

"Berührungspunkte zwischen Profisport und Kirche" schaffen

Der Jurist plädierte auch dafür, mehr "Berührungspunkte zwischen Profisport und Kirche" zu schaffen. Kirchen könnten die "emotionale Kraft des Sports" in den Stadien, die "Kathedralen der Moderne" seien, nutzen, um sich einzubringen. Inklusion und das Engagement für Schwächere einten zudem Vereine und Gemeinden.

Die Broschüre mit dem Titel "Zwischen Himmel und Erde bewegen" hat nach Angaben von EKHN-Sprecher Volker Rahn rund 6.000 Euro gekostet. "Zwischen Himmel und Erde bewegen" berichtet auf 36 Seiten von 16 gelungenen Beispielen der Zusammenarbeit von kirchlicher Arbeit und Sport. Im Fokus stehen etwa die Arbeit von Stadionpfarrer Eugen Eckert in der Kapelle der Commerzbank-Arena, die ökumenischen Gottesdienste vor dem Public Viewing in der Arena oder zum Stadtmarathon, der "Lauf gegen Rechts" oder der "Konficup" in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW).

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