Papst Franziskus und Bischof July
epd-bild/Vatican Media/Agencia Siciliani
Bei dem Gespräch habe die Ökumene im Mittelpunkt gestanden, teilte das Deutsche Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes mit.
11.09.2019

Der württembergische Landesbischof Frank Otfried July ist zum Abschluss seiner Romreise am Mittwoch mit Papst Franziskus zusammengetroffen. Bei dem Treffen habe die Ökumene im Mittelpunkt gestanden, teilte das Deutsche Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes mit. "Das Zeugnis der Märtyrerinnen und Märtyrer und das gegenwärtige Leiden vieler Christinnen und Christen in allen Teilen der Welt verbindet uns als Christen und Kirchen", sagte July, der Vorsitzender des LWB-Nationalkomitees ist. Der 1947 gegründete Lutherische Weltbund repräsentiert mehr als 75,5 Millionen Christen.

Am Vortag war July im Vatikan zu Gesprächen mit Kardinal Kurt Koch, dem Präsidenten des Päpstlichen Rats zur Förderung der Einheit der Christen, und mit Kardinal Luis Ladaria, dem Präfekten der Glaubenskongregation, zusammengekommen. Die Gespräche hätten "in offener und geschwisterlicher Atmosphäre" stattgefunden, sagte July. "Eine solche Ökumene des Vertrauens und des kontinuierlichen Gesprächs bringt uns unserem gemeinsamen Ziel der vollen Einheit näher", so der Landesbischof.

Regelmäßige Konsultationen

Die lutherischen Kirchen in Deutschland treffen regelmäßig mit dem Päpstlichen Einheitsrat zu Konsultationen zusammen. Auf der Tagesordnung habe auch die Beziehung zwischen dem Einheitsrat und der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE), gestanden, ebenso wie das 20. Jubiläum der Unterzeichnung der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre am 31. Oktober 2019. July und der "Ökumene-Minister" des Vatikans, Kardinal Koch, hätten das Gespräch als sehr wertvoll bewertet, erklärte das Deutsche Nationalkomitee.

Vor der Rückreise nach Deutschland wollte die Delegation am Mittwoch die lutherische Gemeinde in Rom besuchen. Geplant war auch ein Treffen mit dem deutschen Botschafter beim Heiligen Stuhl, Michael Koch. Neben July nahm auch der Catholica-Beauftragte der Vereinigten Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD), der Landesbischof der Landeskirche Schaumburg-Lippe, Karl-Hinrich Manzke, an der Reise teil.

Gedenken an Martyrium von Bischof Bursche

Die lutherische Delegation hatte in Rom an das Martyrium des polnischen lutherischen Bischofs Juliusz Bursche (1862-1942) während der NS-Zeit erinnert. In einem Gottesdienst am Montagabend war Bursche in das ökumenische Gedenken aufgenommen worden. Der polnische Kirchenleiter starb 1942 an den Folgen der Haft, die er in deutschen Gefängnissen und im Konzentrationslager Sachsenhausen verbringen musste.

Das Deutsche Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB) vertritt die elf deutschen Mitgliedskirchen im Lutherischen Weltbund (LWB), die über elf Millionen Gemeindeglieder umfassen.

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