Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU). (Archiv)
epd-bild/Christian Ditsch
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat in Berlin an die Grenzöffnung Ungarns zur Wiedervereinigung vor 30 Jahren erinnert. Die Grenzöffnung habe eine Dynamik ausgelöst
10.09.2019

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) hat Ungarns Beitrag zum Zusammenbruch des Ostblocks und zur deutschen Wiedervereinigung gewürdigt. In einer kurzen Ansprache zu Beginn der Haushaltswoche im Parlament erinnerte Schäuble am Dienstag in Berlin an die Grenzöffnung in Ungarn vor genau 30 Jahren. "Wir Deutschen vergessen den mutigen Beitrag Ungarns zur Wiedervereinigung unseres Landes nicht", sagte der Parlamentspräsident.

Die Grenzöffnung in Ungarn habe eine neue Dynamik ausgelöst. "Zwei Monate später fiel die Berliner Mauer, das Symbol des Kalten Krieges", sagte Schäuble. Am 10. September 1989 ließ Ungarn DDR-Bürger nach Österreich ausreisen. Schäuble sagte, allein in Budapest hätten sich zu dem Zeitpunkt 30.000 DDR-Bürger aufgehalten. Im ganzen Land hätten etwa 200.000 Ostdeutsche auf eine Gelegenheit zur Flucht gewartet.

Forderung nach Denkmal für polnische Kriegsopfer

In seiner Ansprache erinnerte Schäuble auch an den Beginn des Zweiten Weltkriegs im September 1939 und erneuerte seine Forderung nach einem Denkmal für die polnischen Opfer des Krieges. Das könne zur Verständigung und Versöhnung beitragen, sagte er.

1939 und 1989 bildeten eine historische Klammer, ergänzte Schäuble. Es sei Aufgabe vor allem der jungen Generation, die Idee eines vereinten Europas als Erbe des Krieges weiterzutragen und sie mit Leben zu füllen. "Daran zu arbeiten, das ist die eigentliche Verpflichtung, die uns aus dem Kriegsbeginn vor 80 Jahren erwächst", sagte der Bundestagspräsident.

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