Felix Klein lobt Eintracht Frankfurt.
epd-bild/Christian Ditsch
Der Kampf gegen Antisemitismus sei nicht nur Aufgabe des Staates, sondern auch der Zivilgesellschaft, sagt der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung.
04.09.2019

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat die Reaktion von Eintracht Frankfurt auf antisemitische Zwischenrufe während eines Spiels gewürdigt. Der Kampf gegen Antisemitismus sei nicht nur Aufgabe des Staates, sondern auch der Zivilgesellschaft, sagte Klein am Mittwoch in Frankfurt am Main. Am vergangenen Wochenende hatten einige Fans den israelischen Schiedsrichter als "Drecksjude" beschimpft. Der Verein hatte daraufhin einige Personen des Stadions verwiesen.

Weitergehende rechtliche Maßnahmen seien bereits veranlasst, teilte die Eintracht weiter mit. Auch Harry Schnabel vom Zentralrat der Juden in Deutschland, der selbst im Stadion war, lobte den Fußballverein. Er forderte jeden Einzelnen auf, Haltung zu zeigen. Klein kritisierte zudem, dass in Schulen oftmals nur das Judentum der Jahre 1939 bis 1945 eine Rolle im Unterricht spiele. Das sei zwar weiterhin Pflichtprogramm, aber zu wenig, sagte der Bundesbeauftragte.

Der Antisemitismusbeauftragte der hessischen Landesregierung, Uwe Becker (CDU), sprach sich dafür aus, Lehrer im Umgang mit Judenfeindlichkeit zu sensibilisieren. Pädagogen müssten Signale wahrnehmen und sprechfähig sein, forderte der Bürgermeister der Stadt Frankfurt. "Antisemitismus ist das Gift, das gesellschaftliches Miteinander zerstört", warnte der Politiker.

Tagung bis Freitag

Unter dem Titel "Antisemitismus-Studien und ihre pädagogischen Konsequenzen" kommen noch bis Freitag Experten aus Politik, Pädagogik und Wissenschaft im Ignatz Bubis-Gemeindezentrum der jüdischen Gemeinde im Frankfurter Westend zusammen, um über Impulse zur Veränderung der deutschen Bildungslandschaft zu sprechen. Veranstalter ist der Zentralrat der Juden in Deutschland.

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