Annette Kurschus (Archivbild)
epd-bild/ Udo Gottschalk
Die stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, hat den Einsatz der italienischen Waldenserkirche in der Flüchtlingshilfe als "wegweisend" bezeichnend.
26.08.2019

Mit Projekten wie "Mediterranean Hope" und den humanitären Korridoren für besonders verletzliche Geflüchtete sei die kleine protestantische Kirche "mutig vorangegangen", sagte die westfälische Präses am Montag vor der Synode der Waldenser- und Methodistenkirche in Torre Pelice bei Turin, wie die westfälische Landeskirche in Bielefeld mitteilte. Christus rufe die Kirche "an die Seite der an Leib und Seele Verletzten, der Armen und Schutzlosen", betonte Kurschus.

Kurschus kritisierte Rechtspopulisten

Bestandteil des Projekts "Mediterranean Hope" der evangelischen Kirchen in Italien ist unter anderem ein "Haus der Kulturen" auf Sizilien, in dem vor allem unbegleitete jugendliche Flüchtlinge und alleinreisende Frauen mit Kindern Aufnahme und Beratung erhalten. Auf der Insel Lampedusa unterhält das Projekt eine Beobachtungsstelle für Migrationsfragen im Mittelmeerraum. Die "humanitären Korridore" beruhen auf einer Vereinbarung zwischen evangelischen und katholischen Kirchen und dem italienischen Staat, der Visa für eine jeweils begrenzte Zahl besonders gefährdeter Flüchtlinge aus Afrika und dem Nahen Osten erteilt.

Kurschus, leitende Theologin der westfälischen Kirche, würdigte auch den Einsatz von Seenotrettern "für Menschen auf dem Mittelmeer, der tödlichsten Grenze weltweit". Die Retter ließen sich nicht abschrecken "von einem rechtsradikalen Innenminister, der bereit ist, über Leichen zu gehen, wenn es seinen Machtinteressen dient", sagte die Präses mit Blick auf den italienischen Innenminister Matteo Salvini laut einer Mitteilung ihrer Landeskirche. Kurschus kritisierte Rechtspopulisten, die "auf infame Weise" mit den Zukunftsängsten der Menschen spielten: Minderheiten, Migranten und Flüchtlinge erhielten weder Schutz noch Aufnahme, die Achtung der unverlierbaren Menschenwürde falle "kleinkarierten nationalen Eigeninteressen zum Opfer".

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