Der Hessische Rundfunk in Frankfurt (Archivbild)
epd-bild/Heike Lyding
HR-Hörfunkdirektor Heinz-Dieter Sommer hat in der Debatte um die Zukunft des Senders HR2-Kultur die Notwendigkeit einer Reform bekräftigt.
23.08.2019

"Die Reaktionen nehmen wir natürlich ernst", sagte Sommer in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ, Freitag) mit Blick auf Kritik an den Umbauplänen für die Kulturwelle. "Aber wir haben auch die Verpflichtung, jetzt die Weichen für die Zukunft zu stellen", sagte Sommer. Der HR wolle auch in Zukunft seinem Auftrag gerecht werden und mit seinen Inhalten weiterhin möglichst viele Menschen erreichen - "nicht nur die tradierten Zielgruppen", ergänzte er.

Zu Beginn der Sommerpause hatte die Geschäftsleitung des HR den Mitarbeitern überraschend mitgeteilt, dass HR2-Kultur in eine "Klassikwelle" für Hessen umgewandelt werden soll. Der Sender will Wortinhalte zu Kulturthemen demnach künftig vor allem über die Informationswelle HR-Info, im Internet auf "Hessenschau.de" sowie in der "ARD Audiothek" ausspielen.

Detailfragen noch erarbeiten

Sommer bekräftigte in der FAZ, dass Detailfragen noch erarbeitet werden müssten. "Über einzelne Sendungen ist überhaupt noch nicht gesprochen worden, auch wenn von vielen Kritikern unterstellt wird, dass Entscheidungen gefallen seien", betonte er. Auch der Begriff "Klassikwelle" sei ein Arbeitsbegriff.

Am Freitag wollte sich der HR-Rundfunkrat in seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause über den Umbau von HR2-Kultur informieren. Das Gremium tagt nichtöffentlich. Mehrere Vertreter der hessischen Kulturszene kritisierten die Reformpläne bereits, darunter der Autor Bodo Kirchhoff, der Verleger Klaus Schöffling und die Schriftstellerin Thea Dorn.

Im Etat der Rundfunkanstalt fehlen laut Haushaltsplan 2019 insgesamt 93 Millionen Euro, das vergangene Geschäftsjahr hatte der HR mit einem einen Fehlbetrag von 76,5 Millionen Euro abgeschlossen. HR2-Kultur erreicht nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (Agma) täglich rund 100.000 Hörerinnen und Hörer.

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