Mehr als 60.000 Menschen sollen im Kongo gegen Ebola geimpft werden. Anhaltende Gewalt im Osten des Landes, Misstrauen in der Bevölkerung und fehlende Infrastruktur erschweren den Kampf gegen die Epidemie.
20.08.2019

Das Ebola-Krisenland Kongo plant eine große Impfkampagne für Menschen, die häufig die Grenze zu den Nachbarstaaten Ruanda und Uganda passieren. Wie die britische Nachrichtenseite BBC am Dienstag meldete, sollen über 60.000 Menschen geimpft werden. Die Gesundheitsbehörden in Ruanda hätten ebenfalls Impfstoff bestellt, sagte der Koordinator der Ebola-Krise im Kongo, Jean-Jacques Muyembe, der BBC. Noch offen sei, wann die Massenimpfungen beginnen.

Sorgen bereitet den Gesundheitsexperten dem Bericht zufolge ein neuer Impfstoff, der zwei Impfungen im Abstand von 50 Tagen erfordert. Bislang wurde ein Impfstoff eingesetzt, der mit einer einmaligen Impfung die Immunität gegen die tödliche Krankheit erhöht. Gerade im Kongo, wo durch die anhaltenden Konflikte viele Menschen im von Ebola betroffenen Gebiet im Nordosten auf der Flucht sind und die Vorbehalte in der Bevölkerung gegen die medizinische Behandlung groß ist, seien zwei Impfungen eine große Herausforderung, schreibt die BBC unter Bezug auf Mitarbeiter.

Über 1.900 Menschen gestorben

Burundi begann bereits vor einigen Tagen damit, Ebola-Helfer zu impfen, zunächst am Grenzübergang Gatumba, den täglich Tausende Menschen überqueren. Zuvor hatte der Südsudan sich mit einer Übung auf den Ernstfall vorbereitet. Ruanda schloss aus Angst vor Ebola zeitweilig seine Grenze zum kongolesischen Goma. In Uganda sind bislang zwei Ebola-Fälle aus dem Kongo eingeschleppt worden. Beide Patienten starben. Weitere Fälle sind dort bislang nicht bekannt. Das Land begann aber ebenfalls damit, Helfer zu impfen.

Im Kongo erschweren anhaltende Gewalt in dem unruhigen Gebiet im Osten, Misstrauen in der Bevölkerung und fehlende Infrastruktur den Kampf gegen die Epidemie. Neben den Provinzen Nord-Kivu und Ituri traten mittlerweile auch Ebola-Fälle in der Provinz Süd-Kivu sowie in der Millionenstadt Goma auf. Seit Ausbruch der Krankheit im Kongo vor einem Jahr starben über 1.900 Menschen, fast 3.000 sind infiziert.

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